Rezension

Humorvolle Geschichte über einen neuen Messias

Und Gott sprach: Es werde Jonas - Sebastian Niedlich

Und Gott sprach: Es werde Jonas
von Sebastian Niedlich

Das Cover:

Ja. Sagt mir nicht zu. Ist weder witzig noch aussagekräftig. Aber auf den Inhalt kommt es an.

Der Inhalt:

Jonas ist Autor und zumindest unter seinem Pseudonym als Erotikautor erfolgreich. Lieber wäre er jedoch mit seriöser Lektüre erfolgreich. Und dann passiert ein Unglück nach dem anderen: seine Freundin verlässt ihn, seine Mutter ist enttäuscht von ihm und dann wird er ausgerechnet von einer Kirchturmspitze erschlagen und stirbt. Doch Gott hat einen Plan. Jonas soll sein neuer Messias sein und so wacht Jonas im Leichenschauhaus auf.

Meine Meinung: 

Jonas ist mir nicht so recht sympathisch. Schreiben ist für ihn das Wichtigste und seine Freundin nimmt er als zu selbstverständlich an. Und so ist es kein Wunder, dass sie ein Zeichen setzen will und geht. Ausgerechnet zu seiner Mutter. Und die ist sehr religiös und ist sehr enttäuscht von ihrem Sohn.

Die Charaktere sind sehr vielfältig. Besonders Lena, die Freundin, ist eine selbstbewusste, junge Frau, die weiß was sie will und recht bodenständig ist. Mir gefällt sie wirklich gut.

Jonas Mutter ist was ganz Besonderes. Ich finde sie etwas nervig. Sie redet ständig und fast nur von Gott. Jonas ist eigentlich das genaue Gegenteil von ihr. Seine Mutter möchte ihn ständig bekehren, weil Jonas absolut nicht an Gott glaubt. Oder zumindest nie geglaubt hat.

Jonas ist ein kluger Mann, der den großen Durchbruch möchte. Er möchte Erfolg. Und bekommt den Tod. Und dann das Leben, das unsterbliche Leben.

Und nun zu Gott. Ja, er spielt eine wesentliche Rolle in dem Buch, denn er ist der Hauptsprecher. Und das finde ich total witzig. Denn es wirkt so echt. Und in manchen Augenblicken habe ich gedacht: Ja, das würde Gott jetzt sagen. Oder: Wirklich? So ist das also?

Der Sprecher ist absolute klasse. Er bringt so viel Leidenschaft mit, man nimmt ihm seine Rolle total ab.

Der Inhalt war etwas Besonderes, weil ich so ein Buch noch nicht gehört/gelesen habe. Gott ist im Prinzip die Hauptperson, die alles einfädelt bzw. die Geschehnisse lenkt und Jonas die Person, die der Messias werden soll. Und obwohl er gar nicht gläubig ist (oder vielleicht genau deswegen) ist er der Richtige dafür. Und dieses Paradoxon ist das tolle an dem Buch. Denn Jonas ist ein Mensch wie du und ich und er glaubt nicht an Gott oder an übernatürliche Wesen.

Mein Fazit:

Ein sehr unterhaltsames Buch, das meine Empfehlung verdient.