Rezension

Humorvoller Krimi mit skurriler Hauptperson

Tante Poldi und der schöne Antonio - Mario Giordano

Tante Poldi und der schöne Antonio
von Mario Giordano

"Tante Poldi und der schöne Antonio" ist der dritte Band der Reihe. Ich habe die Vorgänger nicht gelesen, aber ich habe mich trotzdem gut zurechtgefunden.

Tante Poldi ist eigentlich nach Sizilien gekommen, um sich totzusaufen. Plötzlich taucht aber ein alter Bekannter aus Tansania bei ihr auf, weil er einen Freund vermisst, der nach Sizilien gereist ist. Poldi nimmt Ermittlungen auf, natürlich auf eine sehr eigenwillige Art...

Das Buch beginnt mit einer Szene, die von der chronologischen Abfolge her eigentlich an das Ende gehört. Der, laut Tante Poldi nutzlose, Neffe und Möchtegern-Schriftsteller übernimmt als eine Art Familien-Chronist die Rolle des Erzählers. Tante Poldi berichtet ihm von ihren Erlebnissen, die bereits geschehen sind. Zwischendurch tauchen deshalb immer wieder Szenen auf, wie die beiden zusammensitzen und der Neffe Fragen stellt. Diese Erwählweise fand ich recht ungewöhnlich und teílweise hat sie etwas die Spannung herausgenommen. Erst zum Ende hin greift auch der Neffe ins Geschehen ein und eine abenteuerliche Jagd auf den schönen Antonio quer durch Sizilien beginnt...

Besonders Tante Poldi ist ein sehr skurriler Charakter. Sie trinkt ständig, trägt eine turmhohe Perücke und bandelt mit jedem Mann (besonders gerne Verkehrspolizisten) an, der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Bei ihren Ermittlungen auf eigene Faust schert sie sich kein bisschen um Recht und Gesetz. Die Handlung darf man nicht immer so ganz ernst nehmen und stellenweise wird es sogar komplett übernatürlich, zum Beispiel, wenn plötzlich der Tod mit am Tisch sitzt. Die Auflösung fand ich ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, aber damit passt sie irgendwie auch wieder zum Stil dieses Buches.

Fazit: Ein humorvoller Krimi mit einer skurrilen Hauptperson, vier Sterne.