Rezension

Ich bekam keine Verbindung zu den Figuren

Die Auserwählten - Im Labyrinth - James Dashner

Die Auserwählten - Im Labyrinth
von James Dashner

Bewertet mit 3 Sternen

Die Idee ist Klasse. Eine Gruppe Jungen, die eingeschlossen auf einer Lichtung leben, die von einem Labyrinth umschlossen wird. Sie haben alles, was man benötigt um sich autark zu versorgen (Tiere, Felder für Gemüse, Wasser), bekommen aber auch vieles von Ihren Schöpfern (wie sie diejenigen nennen, die sie dort eingeschlossen habe) zur Verfügung gestellt. Keiner der Jungen weiß, warum er sich auf der Lichtung befindet. Es hat sich eine Struktur gebildet, die dafür sorgt, dass niemand aus der Reihe tanzt und die Jungen ihr zerbrechliches Gefüge einigermaßen zusammenhalten können.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Einige schließt man sofort ins Herz (Chuck), andere konnte ich von Anfang an nicht ausstehen (Gally und Alby). Die Hauptperson, Thomas, war mir allerdings lange Zeit ein Rätsel. Dadurch, dass er genau wie die anderen sein Gedächtnis verloren hat erfährt man recht wenig über in. Ab und an ein paar eingestreute Lichtblicke, die sowohl den Leser, als auch die anderen Jungen verwirren und verunsichern machen die Geschichte jedoch spannend.Schade fand ich, dass die Jungen fast gar nicht beschrieben werden. Ich hatte große Probleme sie mir vorzustellen und habe so nicht wirklich eine Beziehung zu den Figuren aufbauen können.

Erschreckend fand ich die Gleichgültigkeit mit der die Jungen sich mit ihrem Dasein abgefunden haben. Kaum einer ist zunächst wirklich bereit gegen ihr Schicksal zu kämpfen, keinen interessiert es wirklich, wenn einer von ihnen stirbt. Kann man wirklich so gleichgültig werden, wenn die Umstände so schlimm sind, wie sie in diesem Buch sind?

Etwas komisch fand ich den Sprachgebrauch der Jungen, die für einige Schimpfwörter eigene Wörter erfunden haben, wie z. B. “Klonk” oder “Neppdepp”. So richtig erschloss sich mir der Sinn dahinter nicht und dadurch war es einfach nur nervig.

Der Cliffhanger am Ende ist einfach nur “gemein”. Ich muss gestehen, dass mich das wirklich überrascht hat und ich nicht darauf gekommen wäre, aber er ist definitiv geeignet, dass ich nun unbedingt den zweiten Band lesen muss.

Mein Fazit:
Ein spannender Jugendroman, bei dem die Figuren leider etwas farblos geblieben sind, der aber durchaus Lust macht weiterzulesen, da die Spannung sich etwa ab der Hälfte des Buches immer weiter steigerte und durch den Cliffhanger auch nicht abgebaut wurde. Ich freue mich schon auf den zweiten Band und hoffe, dann etwas mehr über die einzelnen Figuren zu erfahren.

Das Buch bekommt von mir 3 Sterne. Man kann es gut lesen, aber es hätte für mich noch etwas mehr herausgeholt werden können, wenn ich etwas mehr Verbindung zu den Figuren bekommen hätte.