Rezension

Ich bin einfach nur noch hin und weg von der Geschichte

Die Verschworenen - Ursula Poznanski

Die Verschworenen
von Ursula Poznanski

Ria und ihre vier Freunde haben in der Stadt unter der Stadt nicht nur Zuflucht gefunden, sondern auch ein neues Zuhause und versuchen sich mit ihrer Situation zu arrangieren. Doch nicht jedem der fünf fällt es so leicht, sich an ein Leben ohne Licht und Sonne zu gewöhnen und es werden Pläne geschmiedet, um die Rückkehr in die Kuppeln zu ermöglichen. Ria ist sich jedoch sicher, sie will bei den Schwarzdornen und bei Sandor bleiben. Bis der Clanführer stirbt und Sandor der neue Fürst wird und sich für Ria und ihre Freunde alles ändert.

 

Mein Fazit:

Nach dem ich beim ersten Buch etwa 100 Seiten gebraucht habe, um mich von der Handlung mitreißen zu lassen, war ich bei diesem Buch vor dem Lesen doch schon etwas skeptisch, ob es wieder so ein holpriger Einstieg wird. Aber diese Sorge war ganz unbegründet, ich war sofort in der Handlung drin und habe mich sogar noch an wichtigsten Ereignissen aus dem vorherigen Buch erinnern können. Zudem wurde mir der Einstieg durch strategisch sinnvoll platzierte kurze Wiederholungen der Schlüsselereignisse durch die Autorin erleichtert. Der Schreibstil von Ursula Poznanski war wie ich es aus anderen Büchern gewohnt bin, wie immer verständlich geschrieben und flüssig zu lesen, sodass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen fertig gelesen habe.

So, nun etwas zu den Charakteren. Beginnen möchte ich mich Ria, denn sie war wie im vorherigen Buch auch, eine tolle Protagonisten und mir hat es gefallen aus ihrer Sicht das Geschehen mit verfolgen zu können. Ich habe sie bereits im ersten Buch gemocht und daran hat sich auch nichts geändert, ganz im Gegenteil. Sie ist mir sogar noch sympathischer geworden. Ria verkörpert einfach eine mutige, junge Frau, die logisch denken kann und zielgerichtet ist, dabei es aber auch schafft an ihre Freunde zu denken. So handelt sie immer nur dann, wenn sie es für nötig hält und geht keine unnötigen, unüberlegten Risiken ein, um das zu erreichen, was sie will. Für mich ist sie auch die Person, die die ganze Handlung des Buches vorantreibt. Ohne Ria hätten Aureljo und Danatorian es in den Kuppeln niemals geschafft irgendwelche Informationen zu sammeln, obwohl es ursprünglich deren Plan war.

Ein weiterer meiner Lieblingscharaktere ist Sandor. Sandor mochte ich vom ersten Moment an. Er bezeichnet sich selber zwar als Prim, aber hinter dieser Fassade steckt so viel mehr. Er ist eine Person mit starkem Charakter, der zwar Ecken und Kanten aufweist, aber dadurch noch charismatischer auf einen wirkt. Zwar scheinen seine Beweggründe und seine Taten hin und wieder irrational zu sein, aber er handelt niemals ohne Grund. Im ersten Teil wurde für mich schon leicht angedeutet, dass zwischen Ria und Sandor mehr ist als nur eine Nutzbeziehung und in diesem Buch war es dann auch endlich soweit, dass Sandor und Ria sich näher kommen, nicht nur als Freunde, sondern auch als Liebespaar. Für mich ist er der bessere Partner für Ria und beide sind wirklich kompatibel miteinander und einfach nur ein süßes Paar.

Da kann meiner Meinung nach Aureljo auch nicht mithalten. Sein Charakter ist mir zu glatt, zu künstlich, zu perfekt. Er will immer seinen Kopf durchsetzen und die Ziele verfolgen, die er sich gesetzt hat. Dabei will er auch nicht auf Gegenstimmen stoßen und wenn es doch der Fall sein sollte, dass jemand ihn wiederspricht, dann hört er die Argumente an, wie in Rias Fall, aber er hört nicht wirklich zu und ändert seine Meinung auch nicht. Er ist einfach zu sehr von sich selbst überzeugt und mag vielleicht auch gar nicht einsehen, dass seine Handlungen und sein Gedenken Fehler aufweisen können.

Alles in allem muss ich sagen, dass mir das Buch verdammt gut gefallen hat, es war zwar nicht durchgehend spannend, dafür wurde die Spannung an den richtigen Stellen aufgebaut, sodass man das Buch einfach nicht mehr zu Seite legen wollte, bevor man es komplett durch gelesen hat. Im Vergleich zum vorherigen Teil hat mir dieses Buch sogar noch mehr gefallen und es hat mich zum Schluss hin umgehauen. Nach dem Fertiglesen war ich einfach nur noch überwältigt von den ganzen Ereignissen und Enthüllungen und war wirklich baff, um es auf gut deutsch zu sagen.