Rezension

„Ich bin hier, Mum“ - eine Geschichte über Verlust und Trauer

Noch so eine Tatsache über die Welt
von Brooke Davis

Bewertet mit 4 Sternen

Millie Bird ist sieben, als sie ihr erstes „totes Ding“, ihren Hund, findet. Sie beginnt ein Buch über alle „toten Dinge“ zu führen, ohne damit rechnen zu können muss sie dort schließlich auch ihren Vater auflisten. Von da an ändert sich ihr Leben rasant, ihre Mutter lässt sie plötzlich im Kaufhaus zurück. Vollkommen alleine gelassen macht sich Millie schließlich auf die Suche nach ihr und erhält überraschende Unterstützung von Karl, der aus einem Pflegeheim getürmt ist, und von Agatha, einer alten und verbitterten Frau, die seit dem Tod ihres Mannes das Haus nicht mehr verlassen hat. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise.

 

Bei „Noch so eine Tatsache über die Welt“ handelt es sich um das Erstlingswerk der australischen Autorin Brooke Davis. Vorrangige Themen sind Verlust und Trauer, die alle drei Hauptpersonen in unterschiedlicher Weise erlebt haben. Die Kapitel des Buches werden abwechselnd aus den verschiedenen Sichtweisen der drei Charaktere geschildert, wobei sich die diversen Eigenarten auch in der textlichen Gestaltung zeigen. Vor allem Karl und Agatha fand ich zu Beginn nicht sonderlich sympathisch, mit dem Verlauf der Handlung und dem zusätzliche Wissen über ihr Leben wandelt sich dies allerdings und sie und ihre Handlungen werden verständlich. Der Schreibstil von Davis ist vor allem zu beginn etwas gewöhnungsbedürftig, was sich aber mit dem Verlauf langsam gibt.

Die Geschichte hat mir gut gefallen, ihre Entwicklung ist nachvollziehbar aber nicht vorhersehbar. Etwas störend fand ich nur, das manche Entwicklungen doch sehr absurd waren, ein bisschen weniger wäre manchmal mehr gewesen.

Die Gestaltung des Buches ist wirklich gelungen, das Cover, hauptsächlich bestehend aus dem Sternenhimmel und gestaltet als „Notizbuch“ (eine schöne Anlehnung an Millies „Buch der toten Dinge“ und Agathas „Alters-Heft“) ist wirklich schön. Nur die aufgedruckten Ecken haben mich bis zuletzt irritiert, immer dachte ich, der Umschlag sei dort beschädigt...

Auch die Gestaltung innen mit der Verwendung von Piktogrammen für jeden Protagonisten, fand ich sehr gelungen, dies unterstrich noch einmal den jeweils eigenen Stil der Abschnitte.

Insgesamt ein schönes Buch, das traurige Themen behandelt, bei dem aber auch die Freude (auch die Freude am Leben) nicht zu kurz kommt – ein gelungenes Debüt!