Rezension

Ich bin noch immer schockiert und traurig

Dem Horizont so nah - Jessica Koch

Dem Horizont so nah
von Jessica Koch

Bewertet mit 5 Sternen

Als Jessica sich in den charismatischen Halbamerikaner Danny verliebt, weiß sie noch nicht, auf welch ein Abenteuer sie sich einlässt und welche Hoch und Tiefs sie mit ihm durchleben wird. Denn Danny ist anders, was ihr schnell klar wird. Er wehrt sich gegen Berührungen und zieht sich oft in sich zurück. Bald wird ihr klar, dass Dannys Vergangenheit auch ihrer beider Zukunft bestimmen wird.

Mehr kann und möchte ich nicht über den Inhalt des Buches erzählen, ohne zu viel zu verraten. Wichtig ist nur zu sagen, dass es sich hier nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, um einen klassischen New Adult-Roman handelt, sondern um die wahre Geschichte der Autorin, welche tragischer kaum sein könnte.

Jessica Koch erzählt hier ihre Erfahrungen aus der Beziehung mit Danny, mit dem sie eine wahre Achterbahnfahrt durchgemacht haben muss. Was dabei fällt überhaupt nicht auf, dass Jessica eigentlich gar keine Schriftstellerin ist, sondern nur eine einfache Frau, die ihre Geschichte verarbeiten wollte. Ihr Schreibstil ist von denen anderer Autorinnen in diesem Genre nicht zu unterscheiden. Er ist genauso leicht und flüssig zu lesen und man kommt gut durch das Buch.

Mir ein Urteil über die Geschichte zu erlauben, ist wirklich schwer, denn was kann man schon kritisieren an Dingen, die wirklich so geschehen sind? Was kann man gut heißen, an Dingen, die ganz und gar nicht gut waren und anderen wiederum, die uns lehren, unsere Zeit, ob kurz oder lang, besser zu nutzen? Denn um genau das geht es in diesem Buch, um Zeit und wie die beiden Protagonisten diese nutzten. Es geht darum, jeden Atemzug zu genießen und nicht mit seinem Schicksal zu hadern, wenn es manchmal auch noch so schwer ist. Was soll man also sagen zu einer wahren Geschichte? Ich kann nur sagen, dass sie mir einerseits sehr zu Herzen ging, mich andererseits auch geschockt hat und sie mir noch immer im Kopf herum kreist.

Was die Protagonisten angeht, so ist es genauso schwer, diese zu beurteilen. Sympathisch waren sie mir beide und wie sollte ihre Entwicklung wohl sein? Sie entwickeln sich im Laufe der Geschichte genau so, wie man sich das vorstellen könnte, wenn es nur irgendwie vorstellbar wäre. Beide durchleben höchste, glückliche Gefühle, Hoffnung und dann wieder rabenschwarzes Leid und Traurigkeit.

Wie bewertet man nun ein solches Buch, eine solche "Lebensgeschichte"?!

Hat mir das Buch gefallen? Jein!

Hat mir der Schreibstil gefallen? Definitiv Ja!

Hat mir die Geschichte gefallen? Jein, denn das Leben ist kein Ponnyhof!

Welche Gefühle hat dieses Buch in mir ausgelöst? Es hat mich zum Nachdenken gebracht, mich hoffnungsvoll und dann wieder traurig gemacht!

Würde ich dieses Buch weiter empfehlen? Ja, auf jeden Fall, aber nur wenn man starke Nerven hat!

Also, was bleibt mir weiter zu sagen? Lest dieses Buch, lest es und lest auch die weiteren Bände, wenn ihr euch traut und diese Themen, die darin vorkommen verdauen könnt. Ich werde die weiteren Bände nicht mehr lesen, aber nur, weil ich weiß, um was es in Band zwei und drei geht und nicht damit umgehen könnte.