Rezension

Ich bin sehr enttäuscht!

Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente
von Peter Bognanni

Bewertet mit 2 Sternen

Eine Beerdigung für Hunde? Eine Trauerfeier in einem Stripclub? Alles kein Problem für Tess Fowler. Denn während sie gerade um ihre große Liebe trauert, ist ihr jede Abwechslung recht. Und irgendwie passt das ja auch zu Tess verrückter Art, die Welt zu betrachten.

Tess und Jonah waren die letzten sieben Monate zusammen, haben alles miteinander geteilt per Chat, Facebook, Tweets, haben sich herzzerreißende E-Mails geschrieben, ihr Innerstes preisgegeben,sich gegenseitig ihre Liebe erklärt. Niemals hätte Tess damit gerechnet, dass Jonah so plötzlich aus dem Leben gerissen werden könnte. Doch sie sendet weiter Nachrichten an Jonah, es ist ihre Art, die Trauer zu verarbeiten. Und eines Tages erhält sie tatsächlich eine Antwort....

Meine Meinung: 
Der Anfang der Geschichte war wirklich schön geschrieben, dem Leser wurde sehr gut vermittelt, welchen Schmerz Tess ertragen muss und wie sie von tiefster Hoffnungslosigkeit getrieben wird. Tess schmeißt Hals über die Kopf die Schule und zieht wieder bei ihrem Vater ein. Sie zieht sich immer mehr zurück und an einigen Stellen im Buch befürchtete man schon fast, Tess würde sich etwas antun wollen.

Leider konnte ich mich die ganze Geschichte lang nicht mit Tess sympathisieren, da ich ihre Art mit der Trauer umzugehen, nicht verstanden habe. Schon klar - jeder geht mit Schmerz anders um - aber Tess Handlungen waren eher selbstzerstörerisch und voller Trotz, leider konnte ich nicht nachvollziehen, weshalb man in einer solchen Lage so reagieren würde. 

Ab der Mitte der des Buches machte die Geschichte eine komplette Drehung für mich, die Themen die ich erwartet hatte - nämlich Tod, Internet-Beziehungen, die erste Liebe und das erwachsen werden - wurden meiner Meinung nach viel zu wenig und oberflächlich behandelt. Viel mehr ging es das ganze Buch lang um Tess seelische Probleme und ihren Zwiespalt, ihre Probleme einzusehen. Leider ist das aber für mich kein Stoff, aus dem die guten Bücher gemacht sind. 

Ich mochte Tess von Kapitel zu Kapitel weniger, wurden ihre Handlungen doch immer absurder und unzurechnungsfähiger. Generell verlor diese Gesichte immer mehr an Ernsthaftigkeit, auch die Handlungen von z.B. Tess Vater waren mehr als nur fragwürdig. Gepaart mit einigen viel zu vorhersehbaren Situationen, wurde für mich leider kein Lesegenuss daraus. 

Fazit:
Ich möchte dieses Buch wirklich nicht schlecht machen, aber Geschmäcker sind bekanntlich ja verschieden. Mir hat diese Geschichte leider nicht gefallen, ich fand keine Personen/Situationen/Handlungen mit welchen ich mich auch nur ansatzweise identifizieren hätte können.

Liebe Grüße, lisamarie_94