Rezension

Ich bleibe mit Fragen zurück...

Der Brief
von Carolin Hagebölling

Die Journalistin Marie bekommt einen Brief von ihrer ehemaligen Schulfreundin Christine. Darin wird erwähnt, dass Marie in Paris lebt und einen Mann namens Victor liebt. Doch Marie lebt in Hamburg und ist mit Lebenspartnerin Johanna glücklich. Als sie Christine zur Rede stellt wird das Ganze noch verworrener, denn auch Christine hat einen Brief erhalten!...und zwar von Marie. Doch  diese hat nie einen Brief an Christine geschickt. Marie fährt kurzerhand nach Paris zu der Adresse, die als Absender auf dem Brief stand.

Eben habe ich die letzte Seiten des Buches gelesen...und habe mich gefragt, ob da denn nicht noch ein paar Seiten vergessen wurden ?  Ja was denn nun? Voller Fragen, die mich völlig unbefriedigt zurück lassen, spüre ich eine leichte Enttäuschung.Dabei hat alles so gut begonnen. Diese geheimnisvolle Sache rund um den Brief hat mich das Buch verschlingen lassen. Ich wollte unbedingt wissen, wer und ob jemand Marie übel mitspielt? Oder leidet die Gute vielleicht selbst an Halluzinationen?Was ist Wirklichkeit ,was Traum ?Und dann so eine Ende...da fühle ich mich schon etwas verschaukelt, ehrlich gesagt.

Der Schreibstil, ist nett ausgedrückt, einfach gestrickt. Ohne Details, die eine Geschichte beleben, wird die Story etwas oberflächlich und trocken hingeklatscht. Zudem fallen Tatsachen vom Himmel, die davor nie thematisiert wurden. Plötzlich ist die Rede davon, und das erst gegen Schluss des Buches ,dass Marie sich auf Grund ihrer Erkrankung einer OP unterziehen sollte .Diese Erkrankung wurde jedoch nur oberflächlich erwähnt und so hat man als Leser schon das Gefühl, da fehlt was.

Die Protagonisten sind ebenfalls etwas oberflächlich beschrieben, man bekommt zwar Gefühle mit. Doch die sind so beschrieben, dass ich immerzu den Eindruck hatte: hier wird ein Theaterstück aufgeführt,in denen die Protagonisten ihre Rolle spielen. Zudem sind Marie und Johanna doch arg pubertär. Zwei erwachsene Frauen, vermuten dass hinter den Briefen ein ehemaliger Schulkollege steckt. Marie fährt postwendend  zu ihm und stellt ihn zur Rede. Und das nach Jahren ohne Kontakt und obwohl er Marie nicht mal mehr erkennt.Da hatte ich das Gefühl, hier musste unbedingt jemand her um uns Leser auf irgendeine falsche Fährte zu locken.

Die Geschichte ist mit 222 Seiten eher kurz,die Schrift noch dazu sehr gross. In zwei Stunden war ich locker durch damit. Für mich ein Preis -Leistungsverhältnis, das überhaupt nicht aufgeht.