Rezension

Ich habe keine ANGST. Die ANGST ist nicht real.

Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

Berühre mich. Nicht.
von Laura Kneidl

Eine Geschichte über echte Freundschaft. Über Zuneigung und Verbundenheit. Über Angst und was sie mit uns anstellen kann.

Inhalt

Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts – kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht.

So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint, und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt dies ihr Herz gefährlich schneller schlagen …

Meine Meinung

Ich hatte das große Glück dieses Buch vom Bastei Lübbe Verlag zu bekommen. Ich hatte schon so viel Gutes über dieses Buch gehört, das ich es unbedingt lesen wollte. Auch hatte ich zuvor noch nichts von Laura Kneidl gelesen, weshalb ich noch gespannter war, wie mir ihr Schreibstil gefallen würde.

Cover

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Die Farben sind so schön und passen wirklich gut zusammen. Wenn es so im Laden gestanden hätte, hätte ich es auf jeden Fall in die Hand genommen, denn wenn mich das Cover überzeugt, fehlt eigentlich nicht mehr viel zum Kauf.

Geschichte

Die Geschichte hat mich wirklich in seinen Bann gezogen. So facettenreich und spannend. Ich musste unbedingt wissen wie es weiter geht, so dass es mir fast unmöglich war, das Buch zur Seite zu legen.

Ohne Geld, Ohne eine Wohnung und ohne Freunde versucht Sage einen Neuanfang. Schnell lernt Sie aber April kennen. Frauen machen ihr auch keine Angst, deshalb war es sehr leicht für Sage eine Freundschaft zu ihr aufzubauen. Anders bei Männern, wenn diese ihr zu nahe kommen oder sie eine Situation wirklich überfordert, fängt sie an zu hyperventilieren und bekommt Angstzustände. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt worauf ihre Angst hinzuführen ist, in Ihrer Vergangenheit muss wirklich etwas schwerwiegendes vorgefallen sein.

Als sie dann noch Luca begegnet, der eigentlich alles verkörpert was ihr Angst macht, war ich wirklich gespannt, wie das ganze weitergehen würde.

Protagonisten

Sage ist ein sehr zurückhaltender Mensch, denn ihre Vergangenheit hat sie gezeichnet. Erst wenn sie eine Beziehung zu jemanden aufbauen kann, schwindet ihre Angst langsam – zumindest ist es bei Luca der Fall. Ihre Angst ist nur berechtigt, ich an ihrer Stelle, würde wohl nie mehr wirklich klar kommen im Leben. Aber sie versucht es, sich mit ihrer Angst auseinander zu setzen. Sage hat nämlich ein Mantra: Ich habe keine ANGST. Die ANGST ist nicht real. Auch wenn Sage ziemlich kaputt wirkt, konnte ich mich sofort mit ihr identifizieren. Sie ist mir wirklich sehr sympathisch.

Luca würde man augenscheinlich wohl als der Draufgänger bezeichnen und sehr von sich selber überzeugt. - Zumindest auf den ersten Blick. Jede Nacht hat er eine andere, nur Sex, keine Gefühle. Schnell wird aber klar das, das eine Art Mechanismus ist, um sich selber zu schützen. Denn auch er ist gezeichnet durch seine Vergangenheit. Eine Sache die Sage und Luca anscheinend gemeinsam haben. Luca hat meiner Meinung nach, auch einen ziemlichen Beschützerinstinkt, er möchte jedem helfen und immer für alle da sein. Das macht einen guten Freund und Bruder aus. Auch Luca war mir wirklich sympathisch, zugegebenermaßen auch ein Protagonist den ich gerne als Freund hätte.

Schreibstil

Der Schreibstil hat mich von der ersten Seite an mitgerissen. Laura hat eine ganz spezielle Sichtweise, das spiegelt sich in ihrem Schreiben wieder. Die Protagonisten und ihre Handlungen sind so klar und detailliert beschrieben. Ich fühlte mich, als wäre ich selber in der Geschichte. Sie konnte mich nur durch ihren Schreibstil sofort überzeugen. Ich werde auf jeden Fall weitere Bücher von Laura Kneidl lesen.

Ein Buch, mit einer wirklich schweren Thematik, die uns alle treffen könnte. Ich fand aber dass Laura dies wirklich gut bewerkstelligt hat. Nicht jeder könnte so eine Thematik mit einer Liebesgeschichte verbinden.

Ende

Das Ende ist leider ein Cliffhänger und hat mich wirklich so traurig gemacht, aber auch so sauer. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, was macht Sage da, ist das ihr ernst, warum, das kann sie doch jetzt nicht einfach so machen. Und schon blätterte ich zur Danksagung. Und dachte mir, oh nein, das ist doch nicht wirklich das Ende des Buches. Das kann doch nicht sein. Ich saß einfach circa 10 Minuten in meinem Sessel und habe erstmal realisieren müssen, was ich da gelesen habe.

Dieses Buch hatte so viele Wendungen, Hochs und Tiefs. Es hat mich so mitgenommen, ich habe mitgefiebert, mitgelitten, gelacht, geweint, ich war einfach so begeistert und bin es noch. Ich kann immer noch nicht in Worte fassen, wie unglaublich toll ich dieses Buch fand.

Fazit

Das Jahr ist nicht mal ansatzweise rum, aber ich zähle Berühre mich. Nicht. jetzt schon zu einen meiner Jahreshighlights 2018. Mich konnte ein Buch fast noch nie so mitnehmen, wie dieses. Sogar jetzt noch denke ich über Sage und Luca und ihre Geschichte nach. Ich kann es kaum erwarten, bis ich Teil zwei Verliere mich. Nicht. in den Händen halte. Ich werde einfach alles stehen und liegen lassen und Sage und Lucas Geschichte weiter lesen. Ich zähle die Tage, bis Verliere mich. Nicht. rauskommt.

Also eine absolute Kauf – und Leseempfehlung meinerseits. Lasst euch berühren von dieser Geschichte.

Bewertung 5/5 Sternen