Rezension

Ich habe leider irgendwann den roten Faden verloren...

Chosen 01: Die Bestimmte - Rena Fischer

Chosen 01: Die Bestimmte
von Rena Fischer

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
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Zwei verfeindete Clans, die sie auf ihre Seite ziehen wollen.
Ein Internat für Schüler mit außergewöhnlichen Fähigkeiten, das ihr vorkommt wie ein Gefängnis.
Und ein Junge, den sie mehr liebt, als es gut für sie ist.
Zwischen Liebe und Verrat, Lüge und Verschwörung muss Emma die Wahrheit finden. 
So schnell wie möglich, sonst werden sie sie kriegen. Und töten.
Quelle: Thienemann-Esslinger

Cover:
Ich finde das Buchcover ziemlich ansprechend, da es auf mich total mystisch und geheimnisvoll wirkt. Das hat auf jeden Fall meine Neugier geweckt.

Meine Meinung:
Das Buch wurde mir auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt und konnte schnell mein Interesse wecken.
Der Einstieg in die Geschichte ist einfach und ich habe mich schnell vom flüssigen und temporeichen Erzählstil der Autorin mitreißen lassen.
Sie hält sich nicht mit unnötigen Erklärungen oder übermäßigen Details auf, sondern legt gleich richtig los und behält diese Art des Erzählens bis zum Schluss bei.

Protagonistin Emma hat mir ausgesprochen gut gefallen. Emma hat ihren eigenen Kopf, ist dadurch teilweise etwas stur, aber eben auch eine Kämpfernatur. Ihre Gabe ist ziemlich stark und auch ziemlich gefährlich, wenn sie richtig eingesetzt wird. 
Die Entwicklung ihrer Gabe ist schon erstaunlich und spannend zu verfolgen, auch wenn Emma sich charakteristisch meiner Meinung nach gar nicht so stark wandelt.

Aidan mochte ich am Anfang leider gar nicht leiden, da ich einfach diese selbstverliebten, überheblichen Angebertypen nicht ausstehen kann. Im Laufe des Buches habe ich mich mit Aidan besser anfreunden können, auch wenn mir charakterlich Jared einfach viel besser gefallen.

Jared hat mich alleine schon mit seinem Außenseiter-Dasein packen können. Ich finde diese rebellische Art ja immer ganz anziehend, weswegen Jared für mich auf jeden Fall der spannendere männliche Charakter war. Auch die Art und Weise wie er sich für Emma interessiert war mir weitaus lieber als bei Aidan.

Zusätzlich zu den Hauptpersonen gibt es eine ganze Menge Nebencharaktere. Teilweise vielleicht sogar schon zu viele, denn ich bin besonders zum Schluss durcheinander gekommen.
Zu einem gibt es da Emmas Vater Jacob, den sie vor dem Tod ihrer Mutter noch nie gesehen hat. Jacob hat mich überrascht und auch innerhalb der Geschichte ziemlich neugierig gemacht.
Weniger leiden konnte ich dagegen Aidans Vater und Farran, den Schulleiter des Internats. Die beiden bilden in der Story meiner Meinung nach die passenden Bösewichte, wobei Farran sich sehr gut zu verkaufen weis. Mich hat er nicht so leicht um den Finger wickeln können.
Und versteht mich bitte nicht falsch, jedes gute Buch braucht auch solche Charaktere. 

Die Idee der Geschichte fand ich schon ziemlich außergewöhnlich und gerade deshalb so aufregend. Und auch wenn ich schon viele Bücher über außergewöhnliche Fähigkeiten gelesen habe, war dieses doch trotzdem etwas ganz Neues für mich.
Emma als Emotionentaucherin ist etwas ganz Besonderes, was auch ziemlich schnell klar wird. Nicht nur Farran hat Interesse an ihr, sondern auch diverse Jungs. So kommt es, dass sich auch einige Dreiecksbeziehungen neben einer richtigen Lovestory verstecken und damit für jede Menge Trubel sorgen.
Insgesamt haben mich die Fähigkeiten und auch die Liebesgeschichte, die mich aber eher weniger berührt und überzeugt hat, schon interessiert, sodass ich alleine deswegen schon dem Buch eine gute Bewertung geben würde.
Warum dies allerdings letzten Endes nicht der Fall ist versuche ich nun anschaulich zu schildern.

Leider hat sich das Buch nämlich im Laufe der Zeit beim Lesen etwas in die Länge gezogen und mich sogar ein paar Nerven gekostet, was aber nicht daran lag, dass die Handlung langweilig war. 
Die Ereignisse überschlagen sich ständig, viele Charaktere sind undurchschaubar und geheimnisvoll und eine Intrige jagt die nächste. Noch dazu werden Anspielungen gemacht und im Endeffekt war es alles ganz anders. Das Ganze macht das Buch zu einer unheimlich spannenden Lektüre, die für mich aber ab einem gewissen Punkt nicht mehr wirklich zu verfolgen war. Das passiert mir wirklich selten, aber einige Passagen musste ich ein 2. Mal lesen um auch wirklich zu verstehen was gerade geschieht und vielleicht einschätzen zu können ob es nun wirklich so war oder nicht. Mein Hirn hat wirklich gearbeitet und vermutlich konnte man es sogar förmlich darin rattern sehen. Aber irgendwie fehlte nach der rote Faden. Ich habe ihn schlicht und ergreifend aus den Augen verloren und das sollte nicht passieren.
Für mich hat sich Handlung stellenweise ein kleines bisschen zu sehr verstrickt und mich zu häufig auf die falsche Fährte gelockt. Ich hatte leider auf häufiger des Gefühl wichtige Informationen überlesen zu haben und muss jetzt im Nachhinein sagen, dass ich diese Informationen aber eigentlich gar nicht erhalten habe.  Ihr seht also, ich tue mich wirklich schwer dieses Buch angemessen zu bewerten. Aber trotz einer wirklich tollen Idee hapert es für mich zu sehr an der Umsetzung.

Bewertung:
Von der Idee her ein wirklich spanendes Buch, welches mich zwar fesseln, aber nicht vollends überzeugen konnte. Dennoch werde ich den Erscheinungstermin des 2.Teils gespannt im Auge behalten.