Ich habe mich in diese Geschichte verliebt!

Der Name des Windes
von Patrick Rothfuss

Bewertet mit 5 Sternen

"The silence was deep and wide as autumn's ending. It was heavy as a great riversmooth stone. It was the patient, cut-flower sound of a man who is waiting to die."

Ich habe nicht vor, hier groß etwas über den Inhalt zu verraten, denn den könnt ihr sicherlich auch woanders nachschlagen. Ich möchte euch vielmehr die Gründe dafür nennen, warum für mich dieses Buch eines der schönsten und überweltigsten überhaupt ist.

Zunächst wäre da die Sprache. Mein absoluter Lieblingssatz steht oben im Teaser. Ich finde man fühlt die Worte richtig. Wenn man den Satz laut vorliest mundet er gerade zu. Der Schreibstil von Patrick Rothfuss ist einfach rund und man möchte immer mehr und mehr von seinen Worten haben. Aber auch die deutsche Übersetzung ist nicht zu verachten. Im Gegensatz zu manch anderen Übersetzungen ist dies ein Meisterwerk.Die Schwierigkeiten eine Geschichte in der übersetzen Sprache genau so rüberkommen zu lassen wie das Original wurden hier mit Bravour gemeistert.

Kommen wir zu den Charakteren: Rothfuss lässt seinen Spielern unglaublich viel Zeit sich zu entfalten, so dass man als Leser jede einzelne Facette des Charakters aufnehmen kann - und dass wohlgemerkt ohne dass Langeweile aufkommt. Selbst die Nebenfiguren lernt man sehr gut kennen und man kann sich trotz der vielen Personen, die dort vorkommen trotzdem an alle erinnern.

Zur Haupfigur: Kvothe kann man schlecht als gut beziehungsweise böse bezeichnen. Grundsätzlich hat er wohl etwas gutes an sich, aber er ist keinesfalls immer nett und hält sich eher selten mal an Regeln. Er schaut zwar nicht schlecht aus (zumindest in meiner Vorstellung ;)), trotzdem liegen ihm nicht alle Frauen zu Füßen und er muss sich richtig anstrengen, damit ihm seine Auserwählte beachtung schenkt.

Der Fantasyaspekt: Zuweilen wurde "Der Name des Windes" mit dem Herrn der Ringe verglichen. Was jedoch den großen und entscheidenen Unterschied macht, ist die Tatsache, dass es weder Elfen, Zwerge noch Orks in Rothfuss Werk gibt. Die Geschichte kommt nämlich prächtig ohne den üblichen Fabelwesen aus und hat dennoch etwas magisches an sich, was mir sehr gut gefällt. Dafür erscheinen andere fantastische Wesen (Chandrian, Felurian), die aber auf keinen Fall an den Haaren herbeigezogen erscheinen.

Handlungsorte: Das Buch kann man gut an Wintertagen oder im Herbst lesen, was meiner Meinung nach an den urigen (bayrisch für gemütlich) Schauplätzen liegt. Wir haben ein wanderndes Theaterfolk, es gibt eine Universität für Magier, es gibt eine Kneipe, in der Livemusik gespielt wird, und und und. Dadurch kann man sich einfach in die Geschichte fallen lassen.

Zu allerletzt: Aus meinen obigen Erzähöungen könnte man nun folgern, dass es sich um eine sture Erzählung von einer magischen Welt handelt. Herr der Ringe hat zum Beispiel solch einen Stil. Hier jedoch ist das völlig anders. Im Großteil der Geschichte wird aus der Ich-Form erzählt, was das Ganze unglaublich echt macht, weil man so nah an den Charakteren ist. Letztere sind sich übrigens nciht zu schade, sich selbst oder andere aufs Korn zu nehmen, was sie noch mal sympathischer macht.

Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen neugierig machen. Für all diejenigen, die lieber Urban Fantasy lesen, könnte dies schon auch etwas sein, da die Welt meist doch unserer sehr gleicht und wie gesagt: Keine Vampire, keine Werwölfe, keine Elfen, keine Zwerge..... dafür was viel interessanteres: die Chandrian..... uuuuuuh :)