Rezension

Ich hatte etwas anderes erwartet

Die Erwählten von Aranea Hall - Susanne Gerdom

Die Erwählten von Aranea Hall
von Susanne Gerdom

Bewertet mit 2 Sternen

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir etwas schwer. Ich kam mit der Protagonistin Liv nicht so gut zurecht. Sie kam sehr negativ rüber und blieb lieber allein. Zudem sieht sie über die vielen Ungereimtheiten lange Zeit einfach hinweg und zeigt kein Interesse daran, diesen näher auf den grund zu gehen. Ich konnte mich einfach nicht gut in sie hinein versetzen. Sie macht in meinen Augen auch keine wirkliche Entwicklung durch, wodurch ich bis zum Ende nicht warm mit ihr geworden bin.

Die anderen Charaktere waren dann recht abwechslungsreich, wenn auch etwas vorhersehbar. Also im Sinne von klischeehaft. Es gab die Oberzicke, den Bad Boy, den netten Typen von nebenan etc. Aber so sind solche Geschichten halt häufig aufgebaut und das stört mich im Großen und Ganzen auch nicht.

Aranea Hall fand ich sehr interessant. Doch leider interessiert sich Liv nicht wirklich dafür, sondern läuft einfach nur träge durch die Gänge, verschläft die Unterrichtsstunden und tut sich allgmein aus allem raus. So habe ich hier nicht so viel erfahren, wie ich es gerne gehabt hätte, obwohl ich die Unterrichtsfächer sehr spannend fand. Außerdem wird so das Tempo ganz schön gedrosselt, da Liv im Alltagstrott versinkt und lange nicht wirklich viel passiert.

Insgesamt zog es sich über die erste Hälfte der Geschichte ziemlich arg. Probleme und interessante Aspekte werden nur angerissen und kurz erwähnt und dann wieder fallen gelassen. Erst im letzten Drittel nimmt die Geschichte sehr an Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich. Dann treten auch endlich die im Klappentext erwähnten besonderen Fähigkeiten auf, die ich schon vermisst hatte. Ab da hat mir die Geschichte gut gefallen und die Seiten waren schnell gelesen. Hier gab es dann auch noch die eine oder andere unerwartete Wendung.

Die obligatorische Liebesgeschichte konnte mich auch nicht wirklich überzeugen, da ich die Gefühle zwischen Liv und ihrem Lover nicht nachvollziehbar fand. Erst gegen Ende konnte man die Funken zwischen den beiden spüren, was ich sehr schade fand.

Der Schreibstil ist flüssig und sehr umgangssprachlich, da auch der Sich von Liv erzähöt wird.Lediglich ein paar Wiederholungen sind mir negativ aufgefallen

 

Fazit:

Insgesamt hatte ich anhand des Klappentextes eine ganz andere Geschichte erwartet, was unter anderem dazu geführt haben muss, dass mich die Geschichte nicht überzeugen konnte. Von den angepriesenen Fähigkeiten bekommt man erst spät etwas mit, die Schule und die Nebencharaktere bleiben auch recht blass und die Handlung nimmt erst em Ende Fahrt auf. Wirklich schade, denn die Idee hat durchaus Potential.