Rezension

Ich hatte mehr erwartet

Der Schwarze Thron - Die Schwestern - Kendare Blake

Der Schwarze Thron - Die Schwestern
von Kendare Blake

Das Buch startet mit einer richtig tollen detaillierten Karte. Sowas liebe ich ja bei Büchern und das Cover ist auch ein Hingucker. Vor allem wenn man bedenkt, dass die Krone mit Band 2 vollständig wird. Aber das Aussehen ist ja nur zweitrangig. Der Inhalt ist viel wichtiger. Und da haben mich Die Schwestern ein bisschen enttäuscht. Von der Idee her finde ich die Story richtig gut und auch die Gaben klangen und klingen auch immer noch interessant. Da gibt es Giftmischer, Naturbegabte, Elementwandler, Krieger und Propheten. Wenn ich jetzt nicht ausversehen eine Gabe vergessen habe.
Die Königin des Landes gebiert irgendwann Drillinge. Diese Drillinge wachsen bis zu ihrem 6. Lebensjahr zusammen auf, werden dann getrennt und dazu erzogen sich gegenseitig umzubringen. Denn nur eine kann den Thron besteigen. Was ich aber nicht so ganz verstanden habe, ist das Warum. Warum müssen sie sich umbringen? Warum muss die Königin nach der Geburt das Land verlassen? Es wird zwar auf die Religion und die Göttin verwiesen, aber meiner Meinung nach unzureichend. Vielleicht kommt das ja noch in Band 2. Auch wenn es nicht angedeutet wurde. Insgesamt plätschert die Geschichte sehr lange vor sich hin. Es ist schön, wenn ich als Leser langsam in die Welt und deren Eigenheiten eingeführt werde, aber irgendwann muss die Spannung dann auch mal steigen. Und das tut sie hier erst ganz zum Schluss im letzten Drittel. Aber dann auch richtig. Die letzten Seiten und der Cliffhanger haben die Geschichte für mich gerettet.

Unsere Protagonisten sind unsere Königinnen Mirabella, Katharine und Arsinoe. Mein Liebling war aber Jules. Sie ist die Ziehschwester von Arsinoe und ich fand sie vom Charakter her viel interessanter als die drei Schwestern. Mirabelle, Katharine und Arsinoe waren für mich zu schwach gezeichnet. Alle drei hadern auf irgendeine Weise mit sich selbst oder ihrem Schicksal, aber es fehlte ihnen das Besondere. Von irgendeiner der Königinnen hätte ich mir gewünscht, dass sie mich auf ihre Seite zieht. Dass ich mit ihr mitfiebere und mir wünsche, dass sie als Siegerin aus den Kämpfen hervorgeht. Ich weiß nicht, ob bei anderen Lesern dieser Effekt eingetroffen ist, aber mich hat er nicht erreicht.

Ich denke, der Schreibstil von Kendare Blake hat da auch einen gewissen Einfluss drauf gehabt. Es liest sich ziemlich distanziert, obwohl wir in die Gedanken aller Personen eintauchen. In einige mehr als in anderen, manchmal werden wir auch zugunsten der Spannung von den Gedanken ferngehalten. Aber trotzdem liest es sich distanziert.  Ich habe ziemlich lange gebraucht, um mich an den Stil zu gewöhnen.

 

Fazit

Die Story vom schwarzen Thron ist eine tolle Grundidee, die mir zu langsam Fahrt aufnahm und deren Protagonisten mich nicht für sich einnehmen konnten. Ich werde aufgrund der Geschehnisse auf den letzten Seiten und wegen Jules dennoch weiterlesen.