Rezension

Ich hatte mir mehr nette Weihnachtsstimmung erhofft

Das UNICEF-Weihnachtsgeschichtenbuch
von

Bewertet mit 3 Sternen

Peter Ustinov hat für diese Weihnachts-Anthologie 22 Geschichten von 20 Autoren zusammengetragen. Zu den Autoren gehören bekannte klassische Vertreter wie Charles Dickens, Maxim Gorki oder Hans Fallada, aber auch modernere Autoren wie Cornelia Funke, Kirsten Boie oder John Updike. Zwei der Autoren, Gerhard Polt und Anton Tschechow haben je zwei Geschichten beigetragen.

Teilweise sind die enthaltenen Geschichten Auszüge aus längeren Erzählungen oder Romanen, besonders stark kann man das bei Cornelia Funke merken, hier handelt es sich um einen Auszug aus „Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“ und es fällt schwer, die Fülle an Personen, die auftreten, richtig zuzuordnen, da man mitten in eine Geschichte hineingeworfen wird, in der schon einiges vorher passiert ist und die somit aus dem Zusammenhang gerissen ist. Keine der Geschichten wurde für diese Anthologie geschrieben, alle waren schon einmal vorher veröffentlicht worden, wo, kann man dem Anhang entnehmen.

Die Anthologie wurde für Unicef zusammengestellt und so sind die Geschichten vom Thema „(Arme) Kinder“ geprägt, auch spielen sie alle in der Weihnachtszeit. Einige sind dadurch recht düster geraten, und konnten bei mir keine weihnachtlichen Gefühle hervorrufen. Leider sind sie größtenteils auch wenig spannend, manche habe ich nur quer gelesen, so z. B. Truman Capotes, auf die ich mich eigentlich sehr gefreut hatte. Manche Geschichte spiegelt aber auch Humor wieder, Kurt Tucholskys eher bissigen, Wolfdietrich Schnurres eher liebevollen. Letztere ist übrigens meine Lieblingsgeschichte aus der Sammlung, sie zeigt sehr schön, wie man auch mit sehr wenig Geld ein schönes Weihnachtsfest haben kann.

Optisch gefällt mir das Buch gut, das Cover ist bunt und weihnachtlich, jede Geschichte wird mit einer passenden Vignette eingeleitet und am Ende gibt es über jeden Autor eine kleine biographische Zusammenfassung. Insgesamt konnte mich die Anthologie aber nicht wirklich überzeugen, sie hat mich nur bei wenigen Geschichten gut unterhalten und konnte mir nur begrenzt Lust auf andere Werke der Autoren machen (wobei das auch nicht nötig ist, viele habe ich schon voher gelesen). Da die Sammlung bereits im Jahr 2000 veröffentlicht wurde, schade ich Unicef sicher nicht damit, wenn ich keine Leseempfehlung aussprechen.