Rezension

Ich kann den Hype nicht nachvollziehen...

Sieben Minuten nach Mitternacht - Patrick Ness, Siobhan Dowd

Sieben Minuten nach Mitternacht
von Patrick Ness Siobhan Dowd

Bewertet mit 1.5 Sternen

Seit Connors Mutter an Krebs erkrankt ist, quält ihn Nacht für Nacht ein Albtraum. Doch in einer Nacht erwartet Connor um genau sieben Minuten nach Mitternacht kein Albtraum, sondern ein Monster, das ihm Geschichten erzählen möchte.
Doch warum ist das Monster gekommen? Kann es Connors Mutter helfen?

Um "Sieben Minuten nach Mitternacht" von Patrick Ness kommt man ja spätestens seit dem Erscheinen des Filmes 2017 kaum noch herum. Auch mich sprach der Klappentext, vor allem aber die Tatsache, dass Patrick Ness das Buch nach einer Idee der leider bereits an Krebs verstorbenen Siobhan Dowd geschrieben hat.
Nach den vielen Lobenshymnen hatte ich äußerst hohe Erwartungen an das Buch - ich hatte eine tiefgründige, traurige, aber vor allem sehr berührende Geschichte erwartet. Leider konnte das Buch meinen Erwartungen in keinster Weise gerecht werden und hat mich sehr enttäuscht.

Grundsätzlich gefällt mir die Idee des Geschichten-erzählenden Monsters gut und ich glaube auch, dass es Connor sehr geholfen hat. Aber besonders die "äußeren Umstände", die Krankheit der Mutter, generell die Familienverhältnisse finde ich viel zu schnell abgehandelt. Viele Dinge werden auch nicht wirklich beim Namen genannt - so kann der Leser nur vermuten, dass es sich bei der Krankheit um Krebs handelt. Ich habe hier einfach absolut die Tiefe vermisst, selbst von Connor konnte ich mir bis zum Ende kein wirklich gutes Bild machen.

Schön finde ich die Idee, das Buch mit Zeichnungen auszuschmücken. Sie sind toll gemacht und drücken für mich sehr viel mehr Emotionen aus, als der Text.

Was ich mich zum Ende hin sehr gefragt habe, ist, wer eigentlich die Zielgruppe des Buches ist. Der Schreibstil und die gesamte Aufmachung ist sehr kindlich gehalten, aber besonders die Zeichnungen sind doch schon recht gruselig. Auch die Thematik wird auf mich nicht wie die eines Kinderbuches.

Vielfach wird das Buch als sehr berührend beschrieben, das konnte ich leider überhaupt nicht nachvollziehen. Höchstens auf den letzten 2 Seiten, aber selbst da konnte es mich nicht annährend zum Weinen bringen. Der Rest ist irgendwie vor allem eher mit Wut gefüllt.

Zusammengefasst habe ich einfach ein ganz anderes Buch erwartet. "Sieben Minuten nach Mitternacht" konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen und bekommt daher auch keine Leseempfehlung von mir.