Rezension

Ich werde jetzt ein, zwei belanglos-lustige hausfrauenromane lesen und hoffen, dass ich wieder ruhige nächte ohne albträume verbringe.

Der Näher - Rainer Löffler

Der Näher
von Rainer Löffler

Bewertet mit 5 Sternen

…und da war das buch in meinem briefkasten und läutete meine fünfte leserunde ein.

Das cover, in der taschenbuchauflage ähnelt kaum noch dem hardcover, was bereits schon in den läden stand. Es zeichnet sich aus, durch die untermauerung, des titels „DER NÄHER“, ebenso wie sich diese wiederholende schriftart auf dem backcover.

Ein interessantes farbspiel bietet auch der rot glänzende namensschriftzug des autoren. „Rainer Löffler“ ist mir seitdem her ein begriff.

Mit mulmigen bauchgefühl, aufgrund der vorherigen rezensionen, die ich gelesen habe, die die wörter "krank" und "grauenvoll" beinhalteten fing ich an zu lesen. Der schreibstil ist sehr einfach und flüssig gehalten und man kommt wahnsinnig schnell in die geschichte rein. Rainer Löffler beschreibt seine umgebung, ebens wie handlungen und die einzelnen charakteren recht detailliert und liebevoll. das innere auge lässt sich dies also wunderbar vorstellen.

die verschiedenen protagonisten sind toll gelungen, jeweils mit ihren eigenen macken und eigenschafte. doris stange lässt mich besonders schmunzeln, ich mein, wer kennt sie nicht, die gewichteheberin, die alles weiß und augen hat wie ein lux?

borchert hingegen find ich auch klasse, da er weiterhin seine disziplin und zielstrebigkeit durchzusetzen versucht, obwohl abel alles auf den kopf stellt. einen einblick in die ernste polizeiliche arbeit wird somit vermenschlicht und bietet nicht nur trockenen lesestoff, was die ermittlungsarbeit angeht.

was mir auch überhaupt nicht zu schaffen macht, wo ich schon des öfteren meine probleme hatte, ist hier der sprunghafte wechsel zwischen den einzelnen einblicke in die persönlichkeiten, die auch immer wieder mit spannenden cliffhangern enden. hier ist auch von keinem zu viel und auch nicht zu wenig - die mischung machts eben aus!

schaurig, krank und interessiert verfolge ich auch die geschehnisse des täters. wird sein jetziges opfer ebenso einbetoniert wie die gefundene leiche? erleidet sie das selbe schicksal oder kommt abel mit team rechtzeitig zur rettung? und was befindet sich auf der anderen seite der backsteinmauer? kann sandra den kontakt herstellen und sich rechtzeitig, vor der geburt, noch austauschen? und zu wem legt sich der täter abends mit seinem vernarbten körper ins bett?

Der mittelteil der story geht ebenso rasant weiter, wie sie begonnen hat. keine spur von einer kleinen pause, ebenso hab ich mich bei dem flüssigen schreibstil, der detailliert liebevoll ist, nicht gelangweilt.

Bis hin zum schluss ist die frage offen, wer jetzt wirklich „der näher“ ist, da man doch anfängt viele einzelne charakteren zu verdächtigen.

Ein absolutes lesemuss, für all diejenigen die auf thriller stehen und nicht so zart besaitet sind, wie ich. Böse zungen behaupten, da kann sich ein fitzek noch einiges abschauen ;-)

Ich werde jetzt ein, zwei belanglos-lustige hausfrauenromane lesen und hoffen, dass ich wieder ruhige nächte ohne albträume verbringe.