Rezension

Ich will unbedingt mehr!

Vicious Love - L. J. Shen

Vicious Love
von L. J. Shen

Bewertet mit 5 Sternen

Emilia trifft nach 10 Jahren auf den Mann wieder, der ihr ihre Jugend versaut hat und sie dazu noch aus ihrer Heimat vertrieben hat. Das alles geschah nur aus Hass. Doch Emilia’s Schwester Rosie ist schwer krank und braucht teure Medizin, also kommt das Jobangebot von Baron Vicious nicht gerade ungelegen. Auch wenn Emilia es nicht annehmen will, so macht sie es doch ihrer Schwester zu Liebe.
Bald merken Vicious und Emilia, dass Liebe und Hass sehr nah beieinander liegen.

Meine Meinung:

Der Schreibstil hat mich förmlich in seinen Bann gezogen. Ich musste dieses Buch einfach an zwei Tagen beenden und alles dafür liegen lassen. Es gab immer wieder kleine Rückblenden, die erzählten, was damals zwischen den Teenagern passiert ist. 

 

Emilia ist noch relativ jung, als sie und ihre Eltern in die Wohnung der Dienstboten von Vicious Eltern ziehen. Auf mich hat sie von Anfang an den Eindruck eines netten, jungen und reinen Mädchens gemacht. Sie war süß und zurückhaltend, hat sich von Vicious einschüchtern lassen, anstatt ihm die Stirn zu bieten. Aber ich mag sie! Ich mag sie wirklich. Sie kümmert sich so liebevoll um ihre Schwester und setzt alle Hebel in Bewegung um ihr zu helfen. 

 

Vicious hat eine furchtbare Vergangenheit, die ihm zu dem gemacht hat, was er heute ist. Ein skrupelloser Geschäftsmann, der für seine Firma die Drecksarbeit macht.
Er ist ein harter Kerl und seine Mauer ist so gigantisch hoch, dass es ein Wunder ist, dass es wirklich jemandem gelungen ist sie zu durchbrechen. Aber auch ihn mochte ich. Er früher jung und wusste einfach nicht, wohin mit seinen Gefühlen. Er hatte niemand, der ihm zeigte, wie er damit umgehen kann, oder der ihn zurechtwies. Er verlor so früh seine Mutter und damit alles, was ihn jemals geliebt hatte. Sein Bild von der Welt war voller Zorn und Rache und daran hatte sich bis heute nichts geändert. Er wusste es nicht besser und hat sich allein durch diese harte Zeit gebissen. Im Buch wird er immer wieder als schöne leere Hülle beschrieben, was stimmt, bis er wieder auf Emilia tritt. 

 

Die Nebenchraktere wie Rosie, Trent und Jamie haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Man erfährt schon viel über ihre Geschichten und ich freue mich darauf, noch mehr zu von ihnen zu lesen.

Die Beiden sind immer wieder wie zwei Tiger umeinander herumgeschlichen. Er hat sie immer wieder angefaucht und gebrüllt, doch sie hat sich nicht einschüchtern lassen. Alles was sie getan hatte, hatte sie für ihre Familie gemacht, ganz gleich, was das mit ihrem Leben anstellte. Auch nach all den Jahren zogen die Beiden sich einfach immer wieder an. Früher, als sie noch jung waren, wussten sie vielleicht nicht was es war, doch jetzt wo sie erwachsen waren wurde es ihnen dafür umso deutlicher bewusst.
Vicious allein war schon wie ein Tornado, doch die Beiden zusammen waren eine riesige immer stärker werdende Naturkatastrophe. 

Vicious entwickelt sich im Laufe der Geschichte sehr. Seine Wut und seine Rache werden von seiner Liebe zu Emilia und dem Lauf der Geschichte immer mehr gedämpft. 

 

„Meine Großmutter sagte, dass die Kirschblüte das Leben symbolisiere. So schön und wundervoll und doch so vergänglich. Zu vergänglich, um es nicht mit den Menschen zu verbringen… die man liebt.“ Seite 214 Zeile 14-17

Gerade durch all die Dinge, die geschehen sind wird die Liebe und das Verlangen der Beiden immer stärker. Sie wachsen Beide förmlich miteinander und haben um sich ein Netz gesponnen, welches so schnell nicht durchbrochen werden konnte.
Der Autorin ist hier eine freundschaftliche Familie gelungen, die jeden Schmerz und jede Niederlage überstehen wird.
Ich gebe diesem Buch 5 von 5 Sterne und freue mich darauf, noch mehr von diesen Freunden zu lesen.