Rezension

Ich wurde leider enttäuscht

Dancing Jax - Auftakt - Robin Jarvis

Dancing Jax - Auftakt
von Robin Jarvis

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt
Buchrücken
"Dieses Buch ist böse...
Du solltest dich ihm nicht nähern.
Du solltest nicht darüber sprechen.
Was auch immer du tust,
öffne es nicht!"

Klappentext
Einige Bücher sind schädlich, sogar gefährlich. Sie verdrehen einem den Kopf und geben den dunkelsten Seiten der menschlichen Seele Nahrung. Sie sollten verbannt oder vernichtet werden. Diese Geschichte handelt von solch einem Buch. Ich hoffe, es gibt noch genug von euch da draußen, die das hier lesen und mir glauben und sich zur Wehr setzen können – bevor es zu spät ist. Ein altertümlich wirkendes und zunächst harmlos erscheinendes Buch taucht in einer englischen Kleinstadt auf und ergreift Besitz von seinen Lesern. Immer mehr Menschen werden von dem Buch befallen und zu willenlosen Charakteren der Geschichte. Der diabolische Plan des Autors scheint aufzugehen.

Zusammenfassung
Als eine Gruppe in ein altes, verlassenes Haus eindringt, um sich an den hinterlassenen Überbleibseln zu bereichern, ahnen Sie nicht, welch Katastrophe sie damit verursachen werden.
Im Keller des mehr als unheimlichen Anwesens finden sie mehrere Kisten des Kinderbuches "Dancing Jacks" vom eher unbekannten Auto Austerly Fellows.
Von nun an ereignen sich gehäuft seltsame und zum Teil furchterregende Vorfälle rund um die Truppe und schon kurze Zeit später soll die ganze Stadt mit in den Bann von "Dancing Jacks" gezogen worden sein.

Meine Meinung
Auf der Suche nach neuem Lesefutter, habe ich - auf einem Stöberfeldzug durch die Buchhandlungen - "Dancing Jax - Auftakt" von Robin Jarvis entdeckt.
Angetan vom Inhalt der, sich auf dem Buchrücken und Klappentext befindenden, Texte sowie dem mehr als ansprechenden Cover, griff ich bei einem Preis von nur 9,95 € für die Taschenbuch Version beherzt zu.

Ich erwartete eine gut geschriebene Geschichte über ein mysteriöses Buch, welches für seltsame Vorfälle innerhalb einen kleinen englischen Stadt verantwortlich ist. Spannung sowie eine unheimliche Atmosphäre erhoffte ich mir - was ich allerdings zu lesen bekam, entsprach nicht ganz meinen Vorstellungen.

Die Charaktere
Die meisten Personen wirken flach und unecht. Sie sind typische Geschichten-Charaktere. Dass man einen (echten) Menschen findet, der einem dieser Typen auch nur ähnelt ist eher unwahrscheinlich. Egal in welchem Genre - wenn die Charaktere nicht glaubhaft sind, hat das Buch schon einen großen Teil des Kampfes verloren.
Dazu kommen noch die mehr als nervigen Eigenschaften einiger Figuren (z. B. Tommo und Miller, die ständig Händchen haltend durch die Räume tanzen, währenddessen sich der eine ständig über die Fürze des anderen beschwert - unglaubwürdig!), die mich zu Beginn des Buches sehr genervt haben.
Im Verlauf des Buches nehmen die Figuren nach und nach die Persönlichkeiten der Charaktere des Buches "Dancing Jacks" an und werden somit auch eingermaßen erträglicher.
Martin Baxter ist hier - als Protagonist und Held der Geschichte - der einzige Charakter, der einigermaßen glaubwürdig wirkt und mit dem man sogar etwas mitfühlen kann.
Die Figuren sind meiner Meinung nach mehr als Ausbaufähig.

Die Geschichte
Man hätte so viel aus dieser Idee machen können. Eine düstere, undurchsichtige Atmosphäre hätte aufgebaut werden können - richtig schön zum Gruseln.

Leider wurde die Idee mehr schlecht als recht umgesetzt.

Es war alles viel zu offensichtlich!
Es war sofort klar, wer zuerst bessessen war.
Es war sofort klar, von wem er besessen war.
Es war sofort klar, dass das Buch dahinter steckt.
...Das einzige, was nicht sofort klar war, war der Grund, weshalb das Buch die ganze Stadt einnahm.
Der Grund wurde dann eher beiläufig im letzten Drittel des Buches erwähnt.

Von offenen Fragen oder unheimlichen Momenten keine Spur.

Als dann auf einmal eine Art Höllenhund in der echten Welt herumlief, wurde es mir eindeutig zu albern. Dafür war die Geschichte den größten Teil der Zeit zu sehr im Genre Urban Fantasy angesiedelt, als dass dies hätte passen können.

Sehr gut gefallen haben mir die eigentlichen Passagen aus "Dancing Jacks", die die Figuren abwechselnd gelesen haben/vorgelesen bekommen haben. Hierbei tauchte man wirklich ein, in eine zauberhafte Welt...gern hätte ich davon mehr gelesen, aber leider las ich ja nicht "Dancing Jacks" von Austerly Fellows, sondern nur "Dancing Jax - Auftakt" von Robin Jarvis.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es sicherlich ein Publikum für die "Dancing Jax" Reihe gibt, ich jedoch nicht dazu zähle und dementsprechend auch nie Band 2 und 3 mein eigen nennen werde.