Rezension

Idee top (3 Sterne) - Umsetzung flop

Snow
von Danielle Paige

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte um Snow und die Welt von Algid klingt auf dem Klappentext sehr spannend und vielversprechend. Zunächst lernt man Snow und ihre Welt im Whittaker, einer Psychatrie kennen und dann taucht sie durch einen Spiegel in die Welt von Algid, einer Welt die von Eis überzogen ist. Grund ist ihr entführter Freund Bale den sie retten möchte.

Ich muss zugeben, dass das Buch ein bisschen wie eine Achterbahn- oder Karussellfahrt zu beschreiben ist. Man tut sich recht schwer am Anfang in das Buch hineinzufinden und auf einmal überschlagen sich die Ereignisse und man hält inne und denkt "Warum?" oder "oh wie cool" bis man wieder verwirrt ist. Grund für dieses Auf und Ab und Hin und Her ist der Handlungsaufbau und die Erzählweise. Die Geschichte ist manchmal ein bisschen zu schnell erzählt beziehungsweise undurchsichtig in Hinblick auf Entscheidungen von Protagonisten. Als Leserin habe ich mir häufig gedacht: "Ok das ging jetzt aber schnell" und "Warum hat Snow das jetzt gemacht?". Die Welt um Algid, einer Welt aus Schnee und Eis ist sehr originell jedoch habe ich das Gefühl gehabt zu wenig Zeit zu haben einzutauchen. Es wurde nicht wirklich effektiv beschrieben, weil der Fokus sehr auf den Handlungen liegt, die an manchen Stellen sehr eng beieinander sind.

Auch die Hauptperson Snow ist für mich sehr schwer zugänglich gewesen. Man empfindet nicht wirklich mit ihr, weil ihr Verhalten nicht wirklich nachvollziehbar ist, vor allem in Bezug auf Liebesangelegenheiten mit den 3 Herren Bale, Kai und Jagger. Generell ist Snow sehr kalt und deswegen schwer zugänglich. Dies hat natürlich auch mit ihrem Werdegang zu tun, aber es ist leider nicht förderlich für das Lesevergnügen oder die Motivation weiterzulesen.  Auch dass Snow sich nicht wirklich im Verlauf der Geschichte entwickelt in Bezug auf Mitgefühl oder Vertrauen finde ich schwierig.

Ich finde es sehr schade, weil mir einige Elemente und Überraschungsmomente in diesem Buch sehr gut gefallen haben und es somit anders ist als herkömmliche Jugendfantasy. Dazu zu nennen wären Kai und Gerde, die Räuberbande um Jagger oder auch die Party bei der Herzogin sowie die Familienverhältnisse von Snow. Auch aus den Charakteren kann man sehr viel machen, jedoch blieben sie in diesem ersten Teil ein bisschen zu flach und haben sich nicht wirklich entwickelt. Die Geschichte hat so viel Potenzial und ich würde sehr gerne mehr von der Welt erfahren und wie die Geschichte um Snow weitergeht. Jedoch weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob ich mir den zweiten Teil kaufen würde, weil ich von der Art wie erzählt wird abgeschreckt bin. Es ist ein bisschen so, als hätte die Autorin nicht wirklich viel Fantasy gelesen, denn so manche Basics, die man kennen müsste fehlen mir einfach. Die Protagonistin rauscht wirklich sehr schnell von Ort zu Ort und es bleibt kaum Zeit Bewohner und die Umgebung in sich aufzunehmen, weil dann schon wieder etwas neues passiert. Vom Zeitraum her kommt es rüber als wenn das Buch von 1 Woche voller Handlungen handelt in denen die Protagonistin an 5-6 Orten ist mit wechselnden Nebenfiguren.

Bin wirklich traurig, dass die Welt von Algid und ihre Bewohner nicht genügend vorgestellt werden, denn man könnte so viel machen. Es ist eher, dass die Autorin nur die Handlung im Kopf hat aber ein bisschen vergisst die Welt von Algid und schillernden Personen und Wesen dem Leser näher zu bringen. Ich würde so gerne wissen, wie es mit Kai weitergeht! Aus diesen Gründen gebe ich 3 Sterne für diese wundervolle Welt und die Ideen und Abzüge für die Erzählweise und Ausgestaltung der Protagonisten