Rezension

Im Visier des Killers

Der Kruzifix-Killer - Chris Carter

Der Kruzifix-Killer
von Chris Carter

Bewertet mit 4 Sternen

Robert Hunter ist Detective beim Los Angeles Police Department, er arbeitet dort beim Morddezernat und Serienmörder oder besonders schwere Mord- und Gewaltverbrechen fallen in seinen Bereich. Nach einer durchzechten Nacht wacht er in einer fremden Wohnung, neben einer unbekannten schönen Frau auf. Aufgrund seines Alkoholkonsums kann er sich nicht mehr an die Einzelheiten der vergangenen Nacht erinnern. Doch dazu bleibt ihm allerdings auch keine Zeit, da er an einen Tatort gerufen wird.

In einem abgelegenen Holzhaus wird die verstümmelte Leiche,  einer ehemals attraktiven und durchtrainierten Frau gefunden. Sie wurde vor ihrem Tod grausam gefoltert und bestialisch zugerichtet. Der Täter entfernte ihr die Gesichthaut bei lebendigem Leib und erschwert so den Polizisten die Ermittlung ihrer Identität. Auch sonst sind am Tatort keine Hinweise auf den Täter zu finden, da er mit grösster Sorgfalt vorgegangen ist. Doch als Detective Hunter im Nacken der Frau ein eingeritztes Kreuz erblickt, stockt ihm der Atem. Denn dies war das Zeichen eines brutalen Serienmörders, der bereits vor Jahren sein Unwesen trieb und von Hunter und seinem damaligen Partner zur Strecke gebracht wurde. Doch schon damals zweifelte Hunter daran, dass sie den richtigen Täter gefasst hatten und nun scheinen sich seine schlimmsten Befürchtungen zu bewahrheiten. Scheinbar wahllos schlägt der Killer erneut mit äusserster Brutalität zu. Er beginnt ein Katz und Mausspiel mit Hunter und seinem neuen Partner Garcia und ist ihnen dabei immer einen entscheidenden Schritt voraus....

Der Thriller beginnt mit einem Telefongespräch .  Mit den Worten " Hallo Robert, ich habe eine Überraschung für dich..." leitet der Kruzifix Killer seinen nächsten Schachzug im brutalen Spiel ein. Denn er hat Hunters neuen Partner Garcia in seiner Gewalt und gibt Hunter telefonisch die nötigen Informationen zu seiner Rettung. In einer äusserst spannenden Situation verlässt man diese Szene und die Handlung wendet sich dem Geschehen der vorangegangen fünf Wochen zu. Dabei verfolgt man das Geschehen vom Auffinden der Frauenleiche und hat doch immer im Hinterkopf, dass Garcia bald selbst in die Fänge des Killers gerät.

Der Thriller wechselt die Erzählperspektiven und liefert  umfassendes Hintergrundwissen über die beiden ermittelnden Polizisten in beruflicher und privater Hinsicht. Natürlich erlebt man auch die Ermittlungsarbeiten des Teams mit. Ausserdem gibt es Einblicke in das Leben der Opfer, bevor sie zu solchen wurden.

Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten den Einstieg in diesen Thriller zu finden. Denn bereits zu Beginn zog mich die spannende und fesselnde Handlung in ihren Bann. Denn durch die detaillierte Beschreibung der Ermittler und ihres beruflichen und privaten Hintergrundes, konnte man sich ein genaues Bild der beiden machen. Diese genauen Schilderungen empfand ich auch nicht als störend, sondern als willkommene Atempause während der Jagd nach dem Killer. Denn die ausführlichen Schilderungen der gefolterten Opfer konnte einem schon das Blut in den Adern gefrieren lassen. Das Buch entwickelte sich für mich zu einem spannenden Pageturner, den ich kaum aus der Hand legen konnte.

Denn über Allem schwebte der Gedanke des drohenden Unheils, da man ja bereits wusste, dass Garcia in die Hände des wahnsinnigen Serienkillers gerät. Doch man konnte sich nicht sicher sein, wann und wie es passiert - und ausserdem wusste man nicht, wie diese für Garcia schier ausweglose Situation enden würde.

Ich habe bisher unzählige Thriller verschlungen und dieser konnte mich trotzdem noch begeistern und fesseln. Allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, an dem es zum grossen Finale und damit der Enthüllung des Killers kommt. Denn mit diesem klischeehaften Ende hatte ich nun wirklich nicht gerechnet, da mich die Handlung doch bisher so begeistert hatte. Keine raffinierte Auflösung, sondern nur ein Ende, welches mich schon eher an einen Ladythriller erinnerte. Auch das Motiv des Täters konnte mich nicht wirklich überzeugen.

Zum Glück hatte ich vor Lesebeginn nur die Beschreibung auf der Buchrückseite gelesen und mich nicht mit der Inhaltsangabe im Buch beschäftigt. Denn diese verrät eindeutig zuviel und hätte mir sonst die Lesefreude getrübt.

Da ich aber insgesamt gesehen sehr gut und spannend unterhalten wurde, bewerte ich dieses Thriller-Debüt dennoch mit vier Sternen. Das Ermittlerteam war mir sehr sympathisch und deshalb würde ich gerne mehr vom Profiler Robert Hunter lesen.