Rezension

Immer diese Herzscheiße: authentischer Jugendroman mit sympathischen Figuren und einem besonderem Schreibstil

Immer diese Herzscheiße - Nana Rademacher

Immer diese Herzscheiße
von Nana Rademacher

Bewertet mit 4.5 Sternen

Klappentext:

 

Das Leben ist eine einzige große Herzscheiße mit ein paar Eimern voller Glück

 

Die 15-jährige Sarah lebt im Stuttgarter Hallschlag. Da wo niemand sein will. Da wo man nie rauskommt, egal wie sehr man sich anstrengt. Ihr Berufswunsch: Hartz IV. Ihre Hobbies: klauen, trinken, Spaß haben. Zukunft: völlig egal. Jemand wie sie hat sowieso keine Chance. Dann wird sie beim Dealen erwischt und ihr Lehrer stellt ihr ein Ultimatum: Entweder sie macht bei einem Theaterprojekt mit oder sie fliegt von der Schule. Widerwillig wagt sich Sarah in eine ihr völlig fremde Welt. Doch als sie Paul kennenlernt, wird ihr klar, dass es vielleicht doch ein paar Dinge gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt.

 

Buchgestaltung:

 

Das Cover zeigt neben dem Titel „Immer diese Herzscheiße“ das Foto eines Mädchens und ist ansonsten in dunklen Rottönen gehalten worden.

Das Cover gefällt mir hier gut, da ich vor allem den Titel sehr mag. Ich finde, dass er ungewöhnlich ist, was wiederum neugierig auf die Geschichte macht, zudem gefällt mir die Schriftart sehr, da das Buch dadurch sofort auffällt.

Das Foto passt meiner Meinung nach auch gut zum Buchinhalt und ich mag es, dass man sofort einen Eindruck von der Hauptfigur erhält, auch die Köperhaltung des Mädchens spiegelt die Grundstimmung der Geschichte gut wieder. Die Farbgestaltung ist zwar etwas dunkel, ist aber vor allem durch den tollen Kontrast zu der hellen Farbe des Titels, dennoch gelungen.

Der Klappentext beschreibt das Buch sehr interessant, ich hätte mir hier aber gewünscht, dass der besondere Stil der Geschichte noch mehr dargestellt worden wäre.

Insgesamt gesehen eine gelungene Buchgestaltung, die zum Lesen animieren kann.

 

Eigene Meinung:

 

Ich empfand sowohl die Thematik des Buches als auch die Buchgestaltung als sehr ansprechend, weshalb ich neugierig auf diesen Jugendroman war, der mich auch sehr überzeugen konnte.

Der Einstieg in das Buch ist sehr gelungen gestaltet worden, da es einen kurzen Blick in die Zukunft gibt, wodurch ich sehr neugierig wurde, wie die Figuren an diesen Punkt gelangt sind. Auch der weitere Verlauf der Handlung, also die Vorgeschichte des Prologs, war durchwegs sehr spannend und ich war von den ersten Seiten an gefesselt von der Geschichte. Mir hat es dabei vor allem gefallen, dass eine andere Perspektive eingenommen wurde als in vielen anderen Jugendbüchern, da die Protagonisten dieses Romans Schüler einer Mittelschule sind und eher wenig Perspektiven haben. Sehr interessant war es aber auch, die Hauptfigur Sarah bei ihrer Entwicklung zu begleiten. Das Ende hat mir ebenfalls gut gefallen, auch wenn ich es mir noch etwas ausführlicher gewünscht hätte.

Die Figuren konnten mich insgesamt sehr überzeugen, da sie authentisch gewirkt haben und man sich gut mit ihnen identifizieren konnte. Die Hauptprotagonistin Sarah war mir dabei von Anfang an sympathisch und ich fand es auch gut, dass sie Fehler gemacht hat, da ich sie dadurch als sehr realistisch empfand. Besonders aber auch die Figur des Pauls konnte mich begeistern, da ich seine Art sehr mochte und sie einen guten Kontrast zu Sarahs Stil darstellte. Die Nebenfiguren waren ebenfalls anschaulich beschrieben, sodass ich mir auch diese gut vorstellen konnte.

Der Schreibstil des Buches ist etwas ganz Besonders und hat mich deshalb sehr überzeugen können. Die Sprache ist jugendlich gehalten worden und die Geschichte wird auch aus der Sicht von Sarah erzählt, wobei ich fand, dass man durch den Stil sehr unmittelbar in der Handlung war. Gut gefallen hat mir auch, dass immer wieder mit der Schrift gespielt wurde und z.B. bestimmte Wörter fett gedruckt waren, da das die Geschichte noch mal aufgewertet hat. Lediglich, dass einige Wörter falsch geschrieben wurden hat mir persönlich nicht gefallen, obwohl es durchaus zum Buch gepasst und authentisch gewirkt hat.

 

Fazit:

 

Ein sehr gelungener Jugendroman, der durch eine moderne Geschichte, die eine andere Gruppe von Jugendlichen in den Fokus rückt, sowie sehr authentische Figuren überzeugt. Zudem ist die sprachliche Gestaltung etwas Besonderes, sodass ich dieses Buch sehr empfehlen kann.

 

Autor:

 

Nana Rademacher, geboren 1966, studierte Sozialpädagogik in Bielefeld und arbeitete danach beim NDR in Hamburg als Regieassistentin und Lektorin. Seit 2001 ist sie für den Südwestrundfunk in den Redaktionen Hörspiel, Feuilleton und Musik tätig und lebt als freie Autorin in Stuttgart. 2016 erschien ihr erstes Jugendbuch „Wir waren hier“.

 

Allgemeine Infos:

 

Titel: Immer diese Herzscheiße

Autor: Nana Rademacher

Verlag: Ravensburger

Seitenzahl: 320

Preis: 15,00 EUR

ISBN: 978-3473401376