Rezension

Immer noch sehr gut, aber nicht mehr so überzeugend wie die Vorgänger

Divergent 3. Allegiant - Veronica Roth

Divergent 3. Allegiant
von Veronica Roth

Bewertet mit 3.5 Sternen

Während die Fraktionslosen in Chicago die Macht ergriffen haben und bereit sind, für ihre Ziele über Leichen zugehen, machen Tris und ihre Freunde auf den Weg, ausserhalb der Stadt eine gewaltfreie Lösung zu finden.

Während die ersten beiden Bände der Reihe ausschliesslich in Tris‘ Ich-Perspektive in der Gegenwart erzählt wurde, wechseln sich hier Tris und Tobias ab. Dies hat mich öfters verwirrt, da zwar zu Beginn jedes Kapitels als Überschrift festgehalten wird, wer gerade erzählt, ich jedoch Kapitelüberschriften nur selten lese, meine Augen springen jeweils automatisch gleich zum Text. So dauerte es teilweise mehrere Seiten, bis ich wirklich begriffen hatte, nun aus Tobias‘ Ich-Perspektive zu lesen (von der verwendeten Sprache her klingen beide Ich-Progatonisten genau gleich), und schon war das Kapitel um und die Perspektive hat wieder gewechselt. Ich hätte es bevorzugt, wenn auch „Allegiant“ ausschliesslich aus einer Perspektive erzählt worden wäre, auch wenn ich die Gründe für die Aufteilung nachvollziehen kann. Zudem wirkt Tobias aus der Ich-Perspektive ziemlich verändert, zeigt Eigenschaften, die kaum mehr etwas mit der Figur zu tun haben, die wir vor zwei Bänden kennengelernt haben. So hat er doch den einen oder anderen Sympathiepunkt bei mir eingebüsst.

Die Handlung fand ich auch beim dritten Teil der Reihe grundsätzlich immer noch sehr spannend, das Buch konnte mich aber nicht mehr so packen wie die ersten beiden. Schon früh werden die drängensten Fragen aus den beiden vorhergehenden Bänden beantwortet (und dabei auch einige vermeintliche Logiklöcher gestopft, die manche Rezensenten bemängelt hatten), was aber bei mir dazu führte, dass der Reiz der Reihe stark nachliess. Dennoch bleiben noch einige Fragen offen, die die Autorin Veronica Roth offenbar nicht zu beantworten gedenkt. Zudem wirkten manche der Erklärungen nun wirklich etwas gar weit hergeholt. Auch mehrere (in meinen Augen unnötige) Todesfälle, die ich so nun wirklich nicht erwartet hätte, trübten etwas das Bild, insbesondere, da sie doch ziemlich kurz und lieblos abgehandelt wurden.

Wie auch die beiden vorhergehenden Bände liess sich auch Allegiant flüssig lesen, wobei ich wie erwähnt durch die häufigen Perspektivenwechsel teilweise ins Stocken geriet. Einige Szenen sind etwas gar lang geraten, wodurch die Lektüre stellenweise etwas zäh wurde, andere Szenen wurden dann aber etwas gar schnell abgehandelt.

 

Mein Fazit

Durch das frühe Beantworten (fast) aller Fragen kann die Spannung nicht mehr mit den Vorgängern mithalten.