Rezension

In einem spannenden Finale findet die Trilogie ein Ende, das Jacob und den besonderen Kindern würdig ist.

Die Bibliothek der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

Bewertet mit 4 Sternen

Zwei Jahre nach dem letzten Band und ganze fünf Jahre nach dem Start der Trilogie um Miss Peregrines besondere Kinder offenbart Ransom Riggs seinen Lesern in „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ endlich das spannende Ende der Geschichte.

Wie bereits sein Vorgänger beginnt auch Band 3 mit einer kurzen Einstimmung in Fotoalbumoptik. Unter alten Schwarz-weiß-Biildern werden dem Leser die gängigsten Begriffe dieser Welt, wie z. B. Zeitschleife, Hollowgast oder Wight, wieder ins Gedächtnis gerufen.

Die Story setzt schließlich genau an der Stelle ein, an der „Die Stadt der besonderen Kinder“ endete. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es lohnt sich, dieses Buch noch mal rauszukramen und die letzten drei Seiten noch einmal zu überfliegen, bevor man mit Band 3 beginnt. Ich konnte mich nach zwei Jahren nicht mehr an den Ausgang erinnern und war über den prompten Einsatz zunächst etwas irritiert. Doch nach den ersten zehn Seiten hatte ich mich in der Geschichte eingefunden, woran Riggs flüssiger Schreibstil nicht ganz unschuldig war.

[Achtung, Spoiler Band 2!]
Um ihre Freunde aus der Gefangenschaft der Wights zu retten, machen sich Jacob, Emma und der sprechende Hund Addison mit Fährmann Sharon auf in die gefährlichste aller Zeitschleifen: den viktorianischen Slum Devil’s Acre. Ihre Reise führt sie über Umwege zu Mr. Bentham, einem Egozentriker, der in einer ganz besonderen Villa lebt und den Kindern helfen will, wenn auch nicht ohne Hintergedanken. Um Bronwyn, Enoch und die anderen letztendlich befreien zu können, muss Jacob herausfinden, ob er wirklich mit den gefährlichen Hollowgasts kommunizieren kann und was es mit der sagenumwobenen Seelenbibliothek auf sich hat. Außerdem stellt sich bis zuletzt die Frage, ob seine und Emmas Liebe eine Chance hat. Es bleibt auf jeden Fall durchgehend spannend.

Da das Buch direkt an „Die Stadt der besonderen Kinder“ anschließt, ist „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ nur für Leser geeignet, die die beiden Vorgänger bereits gelesen haben, was ein Quereinsteigen unmöglich macht. Aber diejenigen, die sozusagen up to date sind, kommen auf ihre Kosten, denn an dem, was die Reihe so besonders macht – die alten Fotografien – wird auch diesmal nicht gespart.

Einziger Wehmutstropfen für Sammler und Liebhaber von schicken Bücherregalen: Während Band 1 und 2 zunächst als Hardcover erschienen, gibt es das Finale der Trilogie nur als Taschenbuch. Mensch, Knaur … ist euch denn gar nichts heilig? Das sieht doch nicht schön aus. Mimimi >:( …