Rezension

In grausamen Zeiten braucht es mutige Menschen

Schattwald - Barbara Dribbusch

Schattwald
von Barbara Dribbusch

Anne Südhausen, lebt in Hamburg, ist erfolgreich im Job und gescheitert in der Liebe, erhält die traurige Nachricht vom Tod ihrer Großmutter Charlotte , zu der sie in den letzten Jahren keinerlei Kontakt mehr hatte. Sie macht sich auf den Weg nach Innsbruck, um die Formalitäten zur Beerdigung zu erledigen. Mit gemischten Gefühlen allerdings, da sie ein schlechtes Gewissen plagt, sich nicht mehr um ihre Großmutter gekümmert zu haben. Im Haus findet sie Tagebücher, die sie ihrer Großmutter wieder näherbringen. Denn erfährt sie doch dort vieles aus der Zeit, in der Charlotte aufgrund des traumatisierenden Verlustes ihres Bruders in einem Nervensanatorium - Schattwald - weilt. Dieser Aufenthalt sollte nicht nur das Leben von Charlotte verändern, auch Annes Leben wird sich ändern. Und sie wird Wahrheiten erfahren und Antworten finden. Hier ist ein Thema aufgegriffen worden, welches meiner Meinung nach zu selten berücksichtigt wird. Sicher, es ist ein dunkles Kapitel unserer Geschichte, aber umso wichtiger, die vielen Grausamkeiten niemals in Vergessenheit geraten zu lassen. Allerdings wird dem Leser durch den Klappentext - meiner Meinung nach - etwas mehr Inhalt bezüglich der Patienten in Nervenheilanstalten zu Zeiten des Nazideutschlands suggeriert. Der Autorin ist es gelungen, dem Leser eine spannende, berührende und Mut machende Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen zu schenken. Sie zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, nicht zu verzweifeln in der Not, zusammenzustehen und Mut zu haben.

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