Rezension

Infiziert

Infiziert (Bd.1) - Teri Terry

Infiziert (Bd.1)
von Teri Terry

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Epidemie breitet sich still und heimlich über Großbritannien aus. Die Mortalität liegt bei 99 % und selbst, jene, die überleben, werden nie wieder wie vorher sein.

„Infiziert“ ist der Reihenauftakt der neuen Trilogie von Teri Terry. Diesmal lässt die Autorin eine Epidemie über die Insel kommen, die das ganze Land in eine Katastrophe stürzt.

Es beginnt mit der vermissten zwölfjährigen Callie, die vor guten einem Jahr verschwunden ist. Die Jugendliche Shay hat sie auf einer Anzeige erkannt und nimmt Kontakt zu Callies Familie auf. Mit Callies Halbbruder Kai geht sie die Hinweise zu dem Verschwinden durch, während sich der Krankheitserreger auf der Insel niederlässt.

Teri Terry veranstaltet einen wilden Genre-Mix, der mich vom ersten Moment an sich gebunden hat. Es gibt Krimi-Elemente, dystopische Züge spielen rein, dazu kommen Intrigen und actionreiche Ereignisse, die von einem interessanten Mystery-Aspekt getragen werden.

Im Zentrum der Geschichte steht Shay, die das Mädchen Callie auf der Vermisstenanzeige erkennt. Sie möchte Callies Familie helfen und während sie sich mit Kai trifft, wird Großbritannien von dieser fatalen Epidemie überrannt.

Diese Krankheit ist brutal, perfide und absolut tödlich. Mit einer Mortalitätsrate von 99 % sind die Erkrankten dem Tod geweiht. Auch Shay kann sich nicht entziehen und nimmt bald die ersten Symptome der Krankheit an sich wahr.

Es werden die üblichen epidemischen Begleiterscheinungen beschrieben, wie sich Häuser, Orte und ganze Landstriche abschotten. Sie versuchen, der Seuche durch Quarantäne zu entgehen. Die Armee probiert verzweifelt, der Situation Herr zu werden und viele Gesunde haben die Flucht ergriffen. Teri Terry schildert diese Situation plastisch und nachvollziehbar, womit sie mich sofort gefesselt hat. 

Obwohl allein diese Ausgangslage schon als Stoff für eine mehrbändige Reihe reicht, wird perfiden Machenschaften auf den Grund gegangen, die es aufzudecken gilt. Denn das Mädchen Callie steht mit der Epidemie in mysteriösem Zusammenhang, der mir keine Ruhe lässt. Shay und Kai kommen langsam den Hintergründen auf die Spur, die allerdings (noch) nicht zu greifen sind.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wobei Protagonistin Shay der meiste Raum zugestanden wird. Mit ihr erlebt man die Entwicklungen fast am eigenen Leib. Dieser Erzählstil ist treffend gewählt, weil er sehr spannend zu lesen ist. Man driftet von Cliffhanger zu Cliffhanger, die kurzen Kapitel stacheln ständig zum Weiterlesen an und man kann kaum glauben, dass es auf einmal zu Ende ist. 

Teri Terrys Schreibstil hat mir irrsinnig gut gefallen und ich habe ihn aus anderen Büchern gar nicht mehr so gut in Erinnerung. Die Sprache ist jugendlich gewählt, leicht verständlich und zielt auf die spannende Umsetzung sowie eine junge Zielgruppe ab:

Die Welt hat nicht mehr alle Tassen im Schrank, ist ein Irrenhaus, und wir sind bloß zwei Insassen, die das Geschirr suchen.“ (S. 302)

„Infiziert“ ist ein Trilogie-Auftakt, der mich restlos begeistert hat. Teri Terry spannt einen interessanten Handlungsrahmen, trifft mit der epidemischen Thematik mitten in mein Leserherz und treibt mit dem grandiosen Erzählstil die Spannung an. 

Die Trilogie:
1) Infiziert
2) Manipuliert
3) unbekannt