Rezension

Innenleben

Die Schande der Lebenden - Mark Billingham

Die Schande der Lebenden
von Mark Billingham

Bewertet mit 3.5 Sternen

Fünf Menschen, die sich zufällig begegnen, bilden einen Kreis. Jeder von ihnen hat ein dunkles Geheimnis. Doch eines davon ist schwarz wie die Nacht. Fünf Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, versammeln sich jeden Montag im selben Haus. Sie alle sind Verlorene, die in ihrem Leben Schande auf sich geladen haben und sich nun auf der Suche nach Hilfe zufällig begegnet sind. In ihrer Mitte sitzt der Therapeut Tony De Silva, der eine ganz eigene Vergangenheit hat. In ihrem Kreis offenbaren sich die fünf gegenseitig ihre dunkelsten Geheimnisse. Dabei gibt es nur eine Regel: Nichts von dem, was zwischen ihnen besprochen wird, darf jemals nach außen dringen. Selbst als einer der fünf ermordet aufgefunden wird, bricht keiner sein Schweigen. Und doch ist nichts mehr wie zuvor. Denn zum Kreis gehört nun auch ein Mörder – der alles über die anderen weiß.

 

Dieses Buch hat mehrere Sichtweisen aus denen erzählt wird, beispielsweise aus der Sicht der Mitglieder der Therapiegruppe, die des Therapeuten oder auch der Kommissarin, die versucht den Fall zu lösen. Auch spielen die Handlungsstränge in verschiedenen Zeiten, doch man kann die Geschichte trotzdem sehr gut nachverfolgen und man gerät nicht durcheinander, da die Kapitel Überschriften mit ,,Jetzt‘‘ oder ,,Damals‘‘ gekennzeichnet sind. Das einzige, was mich anfangs verwirrt hat ist, dass in ,,Damals‘‘ die Hauptcharaktere nur bei den Vornamen und im ,,Jetzt‘‘ nur bei den Nachnamen genannt werden.

 

Die Spannung ist schwer zu beschreiben. Sie ist nicht so auffällig, da es eher um die Charaktere geht, als um actionreiche Handlungen, aber sie ist definitiv da. Sie ist eher unterschwellig, man weiß, dass auf der nächsten Seite oder Kapitel etwas wichtiges passieren kann.

 

Das Bild, in welchem die Charaktere dargestellt sind, ist nicht schön, doch es ist realistisch, es zeigt die hässlichen Seiten des Lebens, Gefühlsumstände, mit denen man möglicherweise nicht klarkommt, aber auch kleine Dinger, über die man sich freut. Es wird auf viele psychologischen Aspekte geachtet, die ebenfalls, so weit ich es beurteilen kann, realistisch beschrieben werden.

Doch es stört mich, dass Tony, der Therapeut, überhaupt nicht auf seine Tochter eingeht, die Probleme mit Essstörungen und leichte Drogen hat.

 

Alles in allem ist dieses Buch aber sehr lesenswert, es hält eine gewisse Spannung aufrecht und gibt einen Einblick in die Welt von Süchtigen, psychischen Problemen und emotionalem Stress.