Rezension

Intelligenter und temporeicher Thriller

Endgültig
von Andreas Pflüger

Bewertet mit 5 Sternen

Jenny Aaron musste nicht immer mit ihrer Erblindung leben, sondern sie verlor als Elitepolizistin vor wenigen Jahren ihr Augenlicht bei einem riskanten Polizeieinsatz in Barcelona. Bei einem aktuellen Fall in Berlin arbeitet sie als heutige BKA-Beamtin mit ihrem damaligen Kollegen und Geliebten Niko Kvist wieder zusammen. Neben ihrer Team-Chefin Demirci in Berlin ist Jenny die einzige Frau im ganzen Team. Ihr anderer heutiger nahestehender Kollege und beste Freund, mit dem Jenny auch privaten Kontakt  pflegt, ist Pavlik, denn auf ihn kann sie sich verlassen. Doch der aktuelle Fall in Berlin bringt Jenny Aaron an ihre Grenzen. Vor einigen Jahren sorgte Jenny Aaron für die Verurteilung von Reinhold Boenisch, der nach mehrjähriger Haftstrafe nun die Psychologin im Gefängnis umbrachte. Mit diesem Fall folgen weitere Tote, die auf die Konten anderer Verbrecher gehen. Jennys Feind ist ein gewisser Herr Holm. Trotz guter Schulung ihres Vaters, der selbst beim BKA gewesen war, muss Jenny sich auf alles gefasst machen.

Andreas  Pflüger schrieb einen temporeichen und intelligenten Thriller, bei dem man feststellt, dass er gut recherchiert wurde in Bezug auf die Bewältigung des Alltags, wenn man erblindet ist. Jenny Aaron stellt eine willensstarke und intelligente BKA-Beamtin dar, die bei ihrem Vater schon vor der Erblindung ausgebildet, aber nach der Erblindung im Besonderen weiterhin gut ausgebildet wurde. Ihren Kollegen Pavlik kann man sich nur wünschen im alltäglichen Polizeieinsatz, auf den Jenny sich „blind“ verlassen kann. Pavliks Frau Sandra und ihre Kinder sind sozusagen Jennys Ersatzfamilie. Die Bösewichte in der Geschichte wirken hart und brutal, sie gehen sozusagen über Leichen, aber sie gehören dennoch in die Geschichte, weil sie das Gegenteil von Jenny Aaron somit ins Licht stellen.

Dieser Thriller faszinierte mich beim Lesen, weil er Mut macht und zeigt, dass man im Alltag zurechtkommt ein trotz Erblindung. Ein erblindeter Mensch sieht mit dem Herzen gut, sagt man. Und so kann man auch das Buch beziehungsweise die Protagonistin verstehen. Wer gerne spannende, schnelle, brisante und unterhaltsame Geschichten mag, hält mir diesem Thriller eine tolle Geschichte in den Händen. Denn das Staunen über manche Szenen im Buch hinterlässt auf besondere Art und Weise einen beeindruckenden Thriller. Man kann sich eine Fortsetzung über die Protagonistin Jenny Aaron nur wünschen.