Rezension

Interessant, aber zu oberflächlich

Alles so leicht
von Meg Haston

Inhalt.
Stevie hat nichts mehr zu verlieren. Sie ist fest entschlossen, aus diesem Körper, aus diesem Leben zu verschwinden. Aber alle wollen sie daran hindern. Ihr Vater, der sie ins Therapiezentrum einweisen ließ. Anna, die so ganz anders ist als die anderen Seelenklempner. Und selbst den Mädchen, mit denen sie ein Zimmer und ein Schicksal teilt, fühlt sich Stevie jeden Tag näher. Aber sie wird sich nicht öffnen, sie hat schließlich einen Plan.

Charaktere.
Stevies Mutter hat sie verlassen, ihr Bruder Josh starb vor fast einem Jahr und seitdem gibt Stevie sich Mühe, sich selbst dem Tod zu bringen. Am Jahrestag von Joshs Tod will sie tot sein - doch ihr Vater weist sie in ein Therapiezentrum für Essstörungen ein.
Man lernte Stevie nie ohne ihre Lasten kennen. Die Trauer um Verlust von Bruder und Mutter sowie ihre komplizierte Beziehung zu Eden und ihre Essstörung begleiteten sie immer. Stevie hat sich komplett von ihren Problemen auffressen lassen. Dadurch wurde sie für mich zu einem oberflächlichen Charakter, weil ich sie aufgrund fehlender Persönlichkeit nicht greifen konnte.
Die Entwicklung, die Stevie während ihres Klinikaufenthaltes durchmacht, war jedoch sehr interessant zu beobachten.

Meinung.
Ich mochte das Buch. Aber ich fand es nicht so eindringlich, wie es das Thema vielleicht verlangt hätte. Das kann aber auch daran liegen, dass das Tabu um das Thema Essstörung in Büchern in letzter Zeit ohnehin etwas aufgeweicht wird.

Gefallen hat mir die Darstellung der Hintergründe, die Essstörungen haben können. Anhand der verschiedenen Mädchen, die Stevie im Laufe ihres Klinikaufenthaltes trifft, wurde gezeigt, dass es nicht nur der bloße Wille des Abnehmens ist, der Menschen in die Essstörung treiben kann. Außerdem war es gut zu lesen, dass Therapeuten eben doch helfen können - eine Therapeutin wie Anna wünscht man jedem Menschen mit dieser Krankheit.

Außerdem interessant war Stevies Betrachtung der Diagnosen "Anorexie" und "Bulimie". Ich hätte nicht gedacht, dass es für Betroffene so ein Unterschied sein kann, welche Krankheit von beiden man hat.
Insgesamt war mir das Buch zu flüchtig. Ich kann es aber trotzdem weiterempfehlen, denn nicht jeder möchte in einem Jugendbuch über Essstörung bis in die Grundfesten erschüttert werden :D