Rezension

interessant, kurzweilig und wichtige Themen!

Feuer und Feder - Kathy MacMillan

Feuer und Feder
von Kathy MacMillan

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
Als die Sklavin Raisa zur Tutorin ausgebildet werden soll, kann sie es kaum fassen, denn Lesen und Schreiben ist im Königreich Qilara nur der Oberschicht vorbehalten. Gemeinsam mit Kronprinz Mati lernt sie nun die schwierigen Zeichen der Hohen Schrift, mit der man in Kontakt zu den Göttern treten kann. Die beiden kommen sich dabei näher als erlaubt und verlieben sich ineinander. Aber dann fordern Rebellen Raisas Unterstützung. Sie ist hin und her gerissen zwischen der Treue zu Mati und dem Wunsch, ihrem unterdrückten Volk zu helfen. Schon der kleinste Fehltritt könnte ihren Tod bedeuten.

Meinung:
Feuer und Feder hat mich durch das tolle Cover sofort angesprochen. Als ich dann noch gemerkt habe, dass es um die Unterdrückung eines Volkes durch die Verweigerung der Schrift geht, wollte ich das Buch unbedingt lesen.

Lesen und Schreiben sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Aber das war nicht immer so und auch wenn wir über unsere Grenzen hinaus schauen, sieht es schon anders aus.

Kathy McMillian hat hier gleich zwei wichtige Themen gut in eine unterhaltsame, historisch angehauchte Geschichte verpackt. Zum einen die Relevanz und Bedeutung der Schrift und zum anderen die Sklaverei. Gleichzeitig gibt es auch noch einen kleinen Fantasyanteil, da die Geschichte der Götter eine Rolle spielt und diese in kurzen Abschnitten vor jedem Kapitel erzählt wird. Anfangs ist es zwar ein bisschen schwierig den Göttern zu folgen und diese auseinanderzuhalten, aber insgesamt hat mir diese Idee ziemlich gut gefallen, da man so gleich zwei Geschichten erzählt bekommt, die sich gegen Ende auch verbinden.

Erzählt wird die Handlung komplett aus Raisas Sicht. Dabei ist der Einstieg ins Buch recht ruhig und die Autorin nimmt sich Zeit die Protagonistin und ihre Welt erstmal kennenzulernen. So ist man gleich schockiert, wie die Zustände für die Sklaven sind und schöpft ein bisschen Hoffnung, da Prinz Mati ganz anders zu sein scheint.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich ziemlich zügig und nimmt schon einen zentralen Stellenwert in der Geschichte ein. Aber trotzdem findet die Autorin einen guten Weg, sie nicht zu übertrieben darzustellen. Neben der Liebesgeschichte spielt nämlich das Leben der Sklaven, das Leben am Hof, und die Versuche es Widerstands etwas für die Arnath zu ändern eine große Rolle.

Die Figuren haben mir in ihrer Ausarbeitung gut gefallen und sie sind oft ziemlich vielschichtig. Es haben sich Sympathien und Antipathien gebildet, die sich mit der Zeit bestätigt oder auch revidiert haben. Und auch die Beschreibungen der Welt und des Settings fand ich wirklich sehr eingängig und glaubhaft. Ich konnte mir alles extrem gut vorstellen und habe mich zumeist auch als Teil dieser Welt gefühlt. Deshalb fand ich den Schreibstil der Autorin wirklich sehr angenehm, auch wenn sie manchmal die Spannungsspitzen noch ein bisschen mehr herauskitzeln hätte können.

Das ist nämlich der einzige kleine Kritikpunkt den ich habe, dass die Handlung doch recht strikt abläuft. Dabei ist immer eine gewisse Grundspannung und ein guter Unterhaltungsfaktor gegeben, aber um das Buch wirklich perfekt zu machen haben ein paar unvorhergesehene Wendungen oder wirkliche Überraschungen gefehlt.

Fazit:
Eine interessante und kurzweilige Geschichte über wichtige Themen. Ich habe Protagonistin Raisa sehr gerne auf ihrem Weg begleitet und konnte mich gut in die Welt hineinversetzen. Auch die Zusatzgeschichte der Götter und die Art wie sie erzählt wurde, hat mir gut gefallen. Insgesamt hätte man die Spannung teilweise noch ein bisschen mehr herauskitzeln und ein paar unvorhergesehene Wendungen mehr ein einfügen können, aber gut, auch so hat das Buch wirklich einen hohen Unterhaltungswert, weshalb ich gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung vergebe.