Rezension

Interessant und informativ

Glücklich wie ein Däne - Malene Rydahl

Glücklich wie ein Däne
von Malene Rydahl

„Glücklich wie ein Däne – Die zehn Geheimnisse der glücklichsten Menschen der Welt“ von Malene Rydahl ist 2017 im Gütersloher Verlagshaus erschienen.

Zum Inhalt: Die Autorin Malene Rydahl, die selber Dänin ist, allerdings seit langem in Frankreich lebt, geht in diesem Buch, der Frage nach, warum gerade die Dänen eines der glücklichsten Völker der Welt sind. Menschen eines Landes, in dem es neun Monate im Jahr kalt ist, im Winter schon um 3 Uhr nachmittags dunkel ist, ein Land, in dem es mehr Schweine als Menschen gibt und ein Land, in dem die Steuerlast weltweit eine der höchsten ist.

Rydhal zeigt in zehn Kapiteln die zehn Geheimnisse dieses Glücks auf, versucht diese zu belegen, scheut sich aber auch nicht, sie zu hinterfragen.

»Mir geht es gut, wenn es dir gut geht – das ist ein Glücksrezept der Dänen.«

Ist es wirklich so einfach, wie die Autorin letztendlich zusammenfassend meint?

Mal abgesehen von den Statistiken, die Rhydal in ihren einzelnen Kapiteln immer wieder einflicht (und die ich einfach überlese), ist dieses Buch recht kurzweilig und informativ. Und natürlich gehört zum wahren Glück der Dänen noch viel mehr als oben genannt.

Kurz gefasst umfassen die Geheimnisse: Vertrauen in Staat und Menschen, Recht auf individuelle Bildung, das Recht, den eigenen Weg wählen zu können, Chancengleichheit, realistische Erwartungen und Träume, Solidarität und Respekt, Wohlfühlzeit (Hygge) als Lebensqualität, Zufriedenheit, mit dem was man hat, Bescheidenheit und schließlich die Gleichstellung der Geschlechter.

Zu diesen Geheimnissen verrät uns die Autorin natürlich noch mehr, auch mit Tipps und persönlichen Geschichten. Und dabei erfahre ich so einiges über mein Traumland, das ich noch nicht wußte. Wie z. B. die Tatsache, dass Dänemark weltweit die niedrigste Korruptionsrate aufweist. Und Rydhal zeigt in kurzen Anekdoten auf, wie tief verwurzelt das Vertrauen der Bevölkerung in den Staat ist. Für sie ist dies einer der Hauptgründe für das Glück der Dänen.

Die große Mehrheit der Dänen befürwortet auch das hohe Steuersystem. Es ist der Beweis für die nationale Solidarität. Das Gemeinwohl wird z. B. durch die kostenlose Krankenversicherung gesichert.

Aber auch die Bildung wird ganz groß geschrieben in unserem Nachbarland: So ist es ganz selbstverständlich, dass ein Studium kostenfrei ist und Stipendien vergeben werden. Und Solidarität und Bescheidenheit ist wichtiger als persönliche Bereicherung. Statt dessen ist es wichtig, gemeinsame Zeit mit der Familie zu verbringen oder seinen Hobbys nachzugehen – eben Hygge – eine gewisse „Wohlfühlzeit.

Letztendlich fasst Rydhal aber auch auch am Ende zusammen:

„Nach meinen mehrjährigen Forschungen zum Glück scheint mir nur eines sicher: Das Glück ist unbeständig.“

Aber auch, dass man sich darauf besinnt, was sie selbst als „das persönliche Fundament der Lebenszufriedenheit“ nennt. Dies ist die Basis, auf die man in Notfällen zurück greifen kann, die uns bei glücklichen oder traurigen Ereignissen trägt, und die zum Beispiel durch das persönliche und soziale Umfeld bestimmt wird. Und eben bei dem sozialen Umfeld kommt die Rolle des Staates zum Einsatz. Und laut Rydhal scheint Dänemark hier ein Gesellschaftssystem aufgebaut zu haben, das dem Glück des Menschen dient.

Was man dann jedoch aus diesen günstigen Bedingungen macht, die der Staat schafft, liegt – natürlich – in der Hand eines jeden selbst.

„Das Leben ist eine Reise, auf die wir uns alle begeben müssen. In Dänemark geboren zu werden, ist noch lange keine Garantie für Glück.“