Rezension

Interessante Geschichte!

Die Enklave - Ann Aguirre

Die Enklave
von Ann Aguirre

Stellt euch vor, wie die Welt nach einer großen Katastrophe sein wird. Genau das, ist in dem Buch "Die Enklave" passiert.
Die Menschheit lebt nun in den U-Bahn-Tunneln in sogenannten Enklaven und haben sich dort zu Gemeinschaften zusammen gefunden. Zwei wurde in den Tunneln geboren und kennt keine andere Welt als diese. Sie weiss nicht, wie das Leben "oben" aussieht und glaubt an die Voraussage, dass man an der Oberfläche nicht überleben kann.
Zwei wird zur Jägerin ausgebildet und ihr Partner wird der unnahbare Bleich. Bleich ist etwas ganz Besonderes, denn er wurde "oben" geboren und kam erst später in die Enklave. Bleich ist es auch, der Zwei dazu bringt über das unnachgibige Regime in der Enklave nachzudenken. Ist es normal, dass Kinder bis zu ihrer Ausbildung keinen Namen haben? Gerecht, dass Menschen die einen kleinen Fehler begehen getötet werden? Richtig, dass Schriftstücke und andere Fundstücke aus der Zeit vor der Katastrophe nur den Alten gehören?
Das Leben ist hart in den Tunneln und die Kämpfe gegen die Mutanten werden immer schwieriger zu bewältigen, aber noch weiss Zwei nicht, dass sie eines Tages vom Schatten in das Licht steigen wird und einen neuen Kampf beginnen wird...

"Die Enklave" von Ann Aguirre ist zwar meiner Meinung nach kein zweites "Die Tribute von Panem", wie es so oft heisst, aber trotzdem hat das Buch meinen Nerv getroffen.
Mit einer einnehmenden Schreibweise, interessanten Charakteren und einer faszinierenden Welt konnte mich die Autorin wirklich begeistern. Sie hat aber noch Platz nach oben gelassen was das Potenzial der Geschichte angeht, ich denke, da wird noch sehr viel geschehen.
In Sachen Liebe hat die Autorin eine kleine Romanze eingeflochten, die aber vielmehr natürlich als romantisch daherkommt und mit Sicherheit noch mehr ausgebaut wird, falls es eine Fortsetzungvon "Die Enklave" geben wird.
Trotz des jugendlichen Alters der Protagonisten sehe ich den Roman nicht als "Jugendbuch". Die Charaktere denken und handeln wie Erwachsene und in ihrer Welt, in der über 30jährige schon als alt gelten, sind sie das auch. Die Lebenserwartung der Menschen ist nicht hoch, umso erstaunlicher ist es, dass sie sich in ihrem kurzem Leben so unterdrücken lassen.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!