Rezension

Interessante Geschichte

Frostflamme - Christopher B. Husberg

Frostflamme
von Christopher B. Husberg

Bewertet mit 4 Sternen

"Frostflamme" ist ein gutes Buch, aber die Geschichte war ganz anders, als ich anhand der Inhaltsangabe erwartet hätte. Beispielsweise spielt die Liebesgeschichte eine sehr viel geringere Rolle und auch die Reihenfolge der Ereignisse ist anders, als ich angenommen hatte.

Zu Beginn gibt es drei separate Handlungsstränge. Einer befasst sich mit Noth, einem Mann, der sein Gedächtnis verloren hat, dafür aber einige ungeahnte Talente besitzt, durch die schnell klar wird, dass er eine düstere, wenn nicht gar gefährliche Vergangenheit hat. Dann gibt es noch seine Frau Winter, die dem Volk der Tiellaner angehört. Dieses Volk wird, obwohl es aus der Sklaverei befreit wurde, unterdrückt und als 'Elfen' beschimpft, wodurch sie einen schweren Stand in der Gesellschaft hat. Dazu kommt, dass auch sie Fähigkeiten besitzt, die hilfreich, aber zugleich schrecklich sein können und für die sie einen hohen Preis - eine Abhängigkeit - bezahlt. Der dritte Handlungsstrang dreht sich um Cinzia, eine Priesterin der Göttin, die nach Hause kommt und feststellen muss, dass ihre Familie Dinge tut, die als ketzerisch bezeichnet werden können...
Alle drei Geschichten sind spannend und es war faszinierend, wie die einzelnen Figuren mit ihren Konflikten und Problemen umgegangen sind, aber besonders gut hat das Buch mir gefallen, nachdem die Charaktere aufeinander getroffen sind und beschlossen haben, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Sie haben immer noch eigene Interessen, die teilweise zu Konflikten mit ihren Mitstreitern führen, aber dadurch, dass die Figuren sehr unterschiedlich sind, war ihre ungewöhnliche Zusammenarbeit interessant. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Autor so die Möglichkeit hatte, die Stärken und Schwächen jeder Person vorzustellen und zu zeigen, wie sie sich ergänzen, aber auch, wo ihre Unterschiede zu Problemen führen. Es gibt einige Erfolge, aber auch Misserfolge, was die Geschichte spannend macht.

Einige Szenen sind recht brutal; es wird zwar nichts allzu graphisch beschrieben, aber es gibt einige Verluste und die Protagonisten scheuen auch nicht davor zurück, ihre Gegner zu töten. Auch ansonsten spricht der Autor ein paar schwierige Themen an, beispielsweise ist Abhängigkeit von Drogen sehr eindringlich und erschreckend realistisch dargestellt, aber dennoch so, dass sie in das Fantasy-Setting passt. Das hat mir gut gefallen.
Da "Frostflamme" der erste Band einer Reihe ist, bleibt noch sehr viel offen und es gibt einige Andeutungen für die Zukunft, die mich neugierig auf mehr gemacht haben, aber es werden auch einige Fragen beantwortet. Das Buch ist nicht nur ein Einstieg in eine Reihe, sondern eine recht eigenständige Geschichte, auch wenn sie nicht abgeschlossen ist und das Ende so viel durcheinander geworfen hat, dass ich gerne weitergelesen hätte um zu erfahren, wie es weitergeht.

FAZIT:
"Frostflamme" ist ein gelungener Reihenauftakt. Die Geschichte ist interessant, die Charaktere sind komplex und mir hat gefallen, wie der Autor ihre verschiedenen Handlungsstränge zusammengeführt hat, ohne dass sie ihre eigenen Ziele aus den Augen verloren haben. Dazu kommt, dass einiges passiert ist, was mich neugierig auf Band 2 macht, ich bin schon gespannt, wie es weiter gehen wird.