Rezension

Interessante Idee leider nicht ganz so gut umgesetzt

Blind Walk - Patricia Schröder

Blind Walk
von Patricia Schröder

Bewertet mit 3 Sternen

Das Cover gefällt mir eigentlich sehr gut. Es ist in gelb und schwarz gehalten, mit verschlungenen Ästen darauf. In der Mitte ist der Titel in sehr großer Schrift abgebildet. Aufgrund der Äste passt es sehr gut zum Inhalt.
Bisher kenne ich von Patricia Schröder nur die Meerestrilogie, welche sich im Genre der Jugendfantasy bewegt. Umso gespannter war ich auf ihr neuestes Werk, einen Jugendthriller. Ich muss zugeben ich bin was Thriller angeht immer ein bisschen skeptisch ob sie denn auch meine Erwartungen erfüllen können.
Der Einstieg fiel mir sehr leicht, da ich den Schreibstil der Autorin bereits kenne. Es wird nicht lange gefackelt und der Leser befindet sich zusammen mit Lida, Jesper, Natasha, Isabel, Thore, Birk und Joy mitten im Blind Walk. Ich wusste nicht was mich erwartet und war somit voller Spannung und Tatendrang. Doch dieser wurde relativ schnell gebremst.
Die Charaktere waren einfach nur nervig. Lida ist die Hauptprotagonistin und aus ihrer Sicht ist die Geschichte geschrieben. Sie ist furchtbar kindisch und zickig. Ihr Freund Jesper ist genervt und wollte sie eigentlich gar nicht zu dem Blind Walk mitnehmen. Doch mit ihrer nervigen Art hat sie sich durchgesetzt und ist als einzige Minderjährige mit von der Partie. Ich konnte mich mit ihr überhaupt nicht identifizieren und war teilweise richtig genervt. Jesper kommt leider auch nicht besser weg. Er ist arrogant und behandelt Lida nicht gerade gut. Er hat ihr Hoffnungen gemacht, ohne es ernst zu meinen. Ich konnte ihn auch während des ganzen Buches nicht einschätzen und er blieb mir bis zum Schluss ein Rätsel.Natasha ist die absolute Krönung. Eine wahre Tussi und absolut von sich überzeugt. Ich hätte ihr am liebsten mehrmals die Meinung gegeigt und vielleicht wäre ich auch handgreiflich geworden. Sie hat einige Sachen getan, die ich nicht verstanden habe und auch immer noch nicht verstehe. Ein absolut furchtbarer Charakter.Isabel ist auch ein bisschen durchgedreht. Mit ihrer Art macht sie es einem nicht gerade leicht sie zu mögen. Birk war für mich auch ein sehr undurchschaubarer Charakter. Ich habe mich manchmal gefragt ob sie alle Drogen nehmen um mir ihre Handlungen zu erklären. Die Einzige die ich sympathisch fand war Joy. Sie hat sich für die Gruppe eingesetzt und auch kein Blatt vor den Mund genommen. Sie hat sich Gedanken  gemacht und Sachen hinterfragt, während die Anderen sich nur gegenseitig angezickt haben.Sten war mir auch nicht ganz geheuer. Ich mag es einfach nicht wenn ein Kerl schon nach drei Tagen von der großen Liebe spricht. Das ist einfach total unrealistisch und fehl am Platz. 
Es gab einige Szenen im Buch die sich mir auch nach Beenden einfach nicht erschließen. Es passte teilweise hinten und vorne nicht zusammen und ich war als Leser teilweise ziemlich verwirrt. So bleiben nach Ende Fragezeichen in meinem Kopf und ich kann sie nicht beantworten. Ich finde das sehr schade, denn die Idee des Buches finde ich super interessant. Doch leider wurde die Spannung durch die Charaktere oft zunichte gemacht.
Der Schreibstil ist flüssig und toll zu lesen. Einzig komisch fand ich auch manche Namen wie Thore, Jesper und Birk. Irgendwie konnte ich damit nichts anfangen. Aufgrund des flüssigen Schreibstils hatte ich das Buch ziemlich schnell durch und bleibe nun mit gemischten Gefühlen zurück. Schade das die tolle Idee mit den Charakteren so verhunzelt wurde.
"Blind Walk" ist ein durchaus spannender Jugendthriller, welcher leider durch die nervigen Charaktere zunichte gemacht wurde. Die Idee an sich ist sehr interessant und wäre mit anderen Charakteren sicher grandios gewesen. Schade das hier so viel Potential verschenkt wurde.