Rezension

Interessante Mafia Lovestory

Dark Mafia Prince - Annika Martin

Dark Mafia Prince
von Annika Martin

Bewertet mit 4 Sternen

Rezensionsexemplar freundlicherweise von NetGalley und Lyx.digital für eine ehrliche Bewertung zur Verfügung gestellt.

Ich bin tatsächlich mit ein wenig anderen Erwartungen an das Buch herangegangen und war ein wenig überrascht über die Richtung, die die Geschichte einschlug. Ich habe in Englisch bereits andere Bücher der Autorin gelesen, mit einem starken Schlag in das Erotikgenre und habe auch hier ein Dark Erotica Buch vermutet.
Beide Genres sind natürlich vorhanden, die Romanze der beiden Hauptfiguren ist jedoch ziemlich ausgeglichen mit den weiteren Geschehnissen im Buch, sprich mit dem Mafia Krieg, der angezettelt wurde und der beständigen Suche nach dem verlorenen Bruder.
Diese Entwicklung hat mir sehr gut gefallen, sie war spannend und unterscheidet sich deutlich von den üblichen Dark Erotica Titeln.

Aleksio, unser düsterer Mafia Prinz, ist definitv ein Antiheld, er entführt zu Beginn der Geschichte Mia, die er aus Kindertagen kennt und ist fest entschlossen sie für seine Zwecke zu nutzen, ungeachtet der Folgen für sie. Sie ist es wert für seinen verschollenen Bruder geopfert zu werden. Redet er sich zumindest ein.
Natürlich kommt es dann anders als er denkt und die alten Gefühle für seine Jugendfreundin beginnen die Oberhand zu gewinnen, aber nicht bevor er das ein an oder andere mal unangenehm mit ihr aneinander geraten ist.

Hier kommt ein Punkt zu Tage, der mir sehr positiv aufgefallen ist, denn obwohl die angeblich verwöhnte junge Frau als Mafia Prinzessin erzogen wurde, hat sie mit Gewalt und Schusswaffen absolut nichts am Hut - dafür aber mit Rückgrat und Mut (der ab und an an Dummheit zu grenzen scheint). Mir hat gefallen, dass sie sich bis zu einem bestimmten Punkt geweigert hat ihm nachzugeben und Angst zu zeigen. Die erotische Beziehung zwischen den beiden, fürchte ich, war absolut nicht mein Fall, wenn einem das nicht zusagt, dann kann man das durchaus mehr als befremdlich finden. Ich betrachtete das Ganz wie viele BDSM-Szenen in anderen Büchern: Mir persönlich bringen sie wenig, aber wenn andere das genießen können, umso besser.

Insgesamt ist die Story nicht ganz so düster wie andere Vertreter dieses Genres, trotzdem ist ein gewisses Maß an Gewalt und Kaltblütigkeit vorhanden, das nichts für schwache Mägen ist. Sie ließt sich spannend und flüssig und hat mich sehr gut unterhalten, trotz einiger Mängel, die während des Lesens aufkamen. So waren mir die Charakterzeichnungen insgesamt ein wenig zu schwach, gerade von Mia hätte ich in dieser Richtung gerne noch mehr gehört, außerdem fand ich Aleksios Entwicklung gegen Ende hin holprig und überhastet. Dadurch, dass die Liebesgeschichte wegen all der anderen Aktion oft in den Hintergrund rutscht, wirkt sie des Öfteren recht überhastet.

Ebenfalls interessant waren die Einblicke in die kommende Geschichte rund um den zweiten Dragusha Bruder, der mir hier ein bisschen zu lieblos und flach charakterisiert wurde, die Aussicht auf sein eigenes Happy End war trotzdem sehr spannend.
Und ich denke jeder sollte die Augen offenen halten, wie es mit Kiro, dem verschollenen Bruder weitergeht!