Rezension

Interessante neue Superheldin

Zur Erinnerung - oder falls ihr die bisherigen Teile nicht kennt - noch einmal die Frage, was Aurora eigentlich ist. Der Verlag beantwortet sie folgendermaßen:

AURORA sind Personen mit besonderen Fähigkeiten – Illusionisten, Teleporter, Zeitreisende, Geisterbeschwörer – sie tauchen überall im Land auf. Vor kurzem waren sie noch ganz normale Menschen. Was hat sie also zu dem gemacht, was sie jetzt sind? Wo kommen sie her und was haben sie vor? – In der Novellenserie AURORA erfährst du die Geschichten von acht Frauen in einem alternativen Pulp-Deutschland.

Du begleitest sie auf ihrer traumhaft geilen Reise in die Vergangenheit, bei ihrem Kampf gegen übermächtige Feinde und den fast noch schlimmeren alltäglichen Problemen. … denn es gibt Dinge, die kann man weder mit einem bezaubernden Charakter, noch mit Superkräften bewältigen.

Eine Superheldinnenlandschaft in Buchserie erblickt nun das Licht der Welt. Wir freuen uns, dass ihr alle mit dabei seid.

Es handelt sich also um die Geschichten von acht Superheldinnen, die in mehreren Episoden erzählt werden. Im dritten Teil geht es um Lexi Littera (im normalen Leben auch Clara genannt), der plötzlich seltsame Dinge widerfahren. Sie kann sich mit ihrer Katze unterhalten, Texte verschwinden aus Büchern, Buchseiten kleben an ihrer Haut und als wäre das nicht genug, wird sie auch noch von einem äußerst seltsamen Typen verfolgt. Was will er und warum spielt alles um sie herum verrückt?

Buch: Lexi Littera 1.1. Macht der Tinte

Reihe: Aurora

Autorin: Lucia S. Wiemer

Verlag: Papierverzierer

Genre: Mystery, Urban Fantasy/Sci-Fi, Abenteuer, Young Adult

Seiten: 98

Sprache: deutsch

Cover:

Das Cover gefällt mir von allen bisherigen Aurora Teilen am besten. Hier nimmt die Superheldin irgendwie mehr vom Platz ein, ist also noch präsenter. Die Zeichnung passt zwar nicht ganz zu Clara, aber darüber würde sie wahrscheinlich lachen (siehe Zitat 1 ;-)).

Klappentext:

Clara ist ein übergewichtiger Bücherwurm, die sich lieber in Romanwelten vergräbt, als aus dem Haus zu gehen. Sie hat es nicht immer leicht, schon gar nicht gegen die Models-Truppe an der Schule, die sie mobbt. Wehren kann Clara sich nicht, bis zu dem Tag, da sie völlig unerwartet auf dem Nachhauseweg angegriffen wird. Zu ihrer eigenen Überraschung reagiert sie mit einem Tintenstrahl aus ihren Fingerspitzen. Sie muss aktiv werden, um herauszufinden, wer sie attackiert hat und woher diese Fähigkeit kommt. Warum sprechen Tiere zu ihr? Und wieso saugen sich Bücher an ihr fest?
Zusammen mit ihrer Freundin will Clara das Rätsel um ihre eigenartige Kraft lösen. Doch dafür braucht sie vor allem zwei Dinge: Selbstbewusstsein und die Stärke, sich endlich zur Wehr zu setzen.

Ein guter Klappentext. Er fasst die Handlung zusammen und macht neugierig auf mehr. Ich wollte vor allem wissen, was eigentlich Claras Fähigkeit ist.

Schreibstil/Text:

Die Geschichte wird wieder in der 3. Person, diesmal aus Claras Sicht, erzählt. Wie immer habe ich mich darüber gefreut, da ich diese Perspektive am liebsten mag.

Der Schreibstil war angenehm und leicht zu lesen. Ich habe schnell in die Geschichte gefunden.

An Schreibfehler kann ich mich nicht mehr erinnern, es können also nicht viele gewesen sein.

Charaktere/Beziehungen:

Die Protagonistin der Geschichte ist diesmal Clara, eine Schülerin der Oberstufe eines Gymnasiums. Sie ist übergewichtig, schüchtern und traut sich nicht, sich gegen gemeine Mitschülerinnen zu wehren. Als ich das auf den ersten Seiten des Buches gelesen habe, war ich nicht gerade begeistert. Das gab es wirklich schon oft in ähnlicher Form. Und die Mitschülerinnen sind wirklich ziemlich fies. Fand ich etwas übertrieben. Wenn es kein Rezensionsexemplar und Teil der Blogtour gewesen wäre, weiß ich nicht, ob ich hier weitergelesen hätte. Und das wäre wirklich schade gewesen, denn der Rest der Geschichte ist das genaue Gegenteil: ungewöhnlich und etwas, das ich in der Form noch nie gelesen habe. Vor allem in Bezug auf Claras Fähigkeit.

Clara an sich mochte ich. Sie ist nett und klug. Besonders gut gefallen hat mir ihre Freundschaft zu Odette. Die beiden machen fast alles zusammen und so hat Clara sich ihr ziemlich schnell anvertraut. Odette stand ihr bei und hat ihr beim Recherchieren geholfen. Gemeinsam wollten sie nicht nur herausfinden, was mit Clara los ist, sondern auch, wo diese neue Fähigkeit herkommt. Auch das fand ich gut. Die beiden haben sinnvolle Vermutungen angestellt.

Claras "kleine Macke", ständig Leute zu verbessern, wenn sie nicht perfektes Deutsch gesprochen haben, fand ich übrigens sympatisch. Dass Odette es genauso sieht, hat mir sehr gefallen. Allerdings waren die Fehler, die alle um sie herum gemacht haben, oft ziemlich übertrieben. Immerhin handelt es sich um Gymnasiasten der Oberstufe. So einen Mist haben selbst die schlechtesten Schüler bei mir im Gymnasium nicht von sich gegeben.

Handlung:

Im Auftakt zu Claras Geschichte geht es um ihre persönlichen Probleme, ihre neue, ungewöhnliche Fähigkeit und darum, dass sie verfolgt wird. Abgesehen von ihrem klischeehaften Privatleben fand ich das als Einstieg gut. Die Fähigkeit war interessant und durch den Verfolger kam Spannung auf. Das Finale mit diesem Verfolger war allerdings etwas abgedreht. Konnte mir manche Dinge nicht so gut vorstellen. Es war aber definitiv ungewöhnlich. :-))

Fazit:

Insgesamt hat mir dieser Teil der Aurora Reihe besser gefallen, als ich anfangs vermutet habe. Er war spannend und hat einige neue Ideen mit sich gebracht. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es mit Clara & Odette weitergeht. Durch die bereits erwähnten negativen Dinge, ist allerdings auch hier noch Platz nach oben. Ich vergebe wieder 4 von 5 Sternen.

Mein Dank geht wieder an den Verlag für das Rezensionsexemplar, das ich im Austausch gegen meine ehrliche Meinung kostenlos erhalten habe. :-)