Rezension

Interessante Stellungnahme einer Polizistin

Deutschland im Blaulicht - Tania Kambouri

Deutschland im Blaulicht
von Tania Kambouri

Bewertet mit 4 Sternen

Im Buch berichtet die Autorin aus ihrer täglichen Arbeit als Polizistin über die aktuelle Problematik im schwierigen Umgang mit v.a. männlichen Migranten. Sie ist auf Streife in einem sozialen Brennpunkt Deutschlands unterwegs, so dass sie selbst damit konfrontiert wird.

Manchmal laufen mir in der Bücherei mal Bücher über den Weg, von denen ich schon mal gehört hatte und die ich generell interessant finde. So ging es mir auch nun mal wieder. Generell sollte ich vielleicht sagen, dass ich nicht mehr genau wusste, um welche Thematik es sich beim Buch genau handelt, zuerst hatte ich angenommen, es ist eine Art Schilderung von Einsatzberichten. Jedoch ist dies definitiv nicht so der Fall – das sollte man sich vor dem Lesen dann auch bewusst sein.

Generell ist der Schreibstil angenehm, jedoch schon so, dass es nicht leicht zu lesen ist. Die Sätze sind manchmal lange ausformuliert, man hat viele Informationen in einen langen Satz hinein gepackt. Generell ist es auch keine einfache Sprache, man merkt, dass hier ein gewisser Anspruch vorausgesetzt wird, was ich aber völlig in Ordnung finde. Von den Fremdwörtern oder Fachbegriffen ist es gut lesbar, meiner Ansicht nach sind hier keine großartig unklaren Begriffe dabei.

Die Autorin selbst wurde als Tochter einer griechischstämmigen Familie in Bochum geboren, entsprechend ist es interessant zu lesen, was hier wie falsch läuft. Sie ist hier geboren und aufgewachsen und lebt in unserem Kulturkreis – und schreibt davon, wie hier manches leider nicht passt. Dass Sitten und Bräuche hier nicht akzeptiert werden bzw. vielmehr Regelungen nach dem Gesetz – denn dort „wo man her kommt“, oftmals Osteuropa, gilt eben eher das Faustrecht. Oder eben auch die Tatsache, dass Frauen nichts zu sagen haben, verheiratet werden sollen, etc. All diese Gepflogenheiten gibt es in unserem Kulturkreis hier in Deutschland eben nicht – und damit müssen sich auch Migranten auseinander setzen und diese Regeln hier eben akzeptieren. Leider ist dies wohl ganz oft nicht der Fall, so wird auch die Polizei nicht wirklich respektiert, was sie eingangs im Buch direkt auch schildert. (Mann möchte keine Polizistin, diese schickt man wieder weg um nach männlichen Polizisten zu telefonieren).

Mir war nicht bewusst, um welche Thematik es hier genau geht, es ist durchaus sehr aufrüttelnd, was Tania Kambouri hier schreibt, leider ist es aber ja doch auch eher so, dass der einzelne Mensch da nicht unbedingt etwas bewegen kann, was echt schade ist.

Mir ist das Lesen teilweise etwas schwer gefallen, weil ich eine Zeit lang das Gefühl hatte, dass hier kein neues Kapitel etc. kommt, zumindest nicht merklich. Inhaltlich war es durchaus interessant zu lesen.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen und eine Empfehlung.