Rezension

Interessante, zu Beginn sehr spannende Story mit nervender Hauptperson

Neuntöter - Ule Hansen

Neuntöter
von Ule Hansen

Bewertet mit 2 Sternen

Gerade weil ich ungewöhnliche Hauptpersonen mag, ich nenne als Beispiel gerne eine meiner momentanen Lieblingsfiguren, und zwar Saga Norén aus der TV-Reihe "Die Brücke", war ich auf die Fallanalystin Emma Carow sehr gespannt.

Zunächst funktionierte es auch. Ich fand die Story anfangs sehr spannend und mitreißend, auch wenn manche Dinge schwer zu ertragen waren, gerade was die Beschreibungen der Opfer betraf. Die Figur Emma erschien mir zunächst auch recht interessant und sie machte mich neugierig. Der Schreibstil gefiel mir ausnehmend gut, er war gerade zu Beginn ziemlich kurz und knapp gehalten. Später änderte er sich dann, die Sätze wurden etwas länger.

Nach einem Drittel begann diese Emma Carow jedoch mich zu nerven: ihre ganze Art, ihre für mich inzwischen völlig unlogischen Handlungen, gerade in Bezug auf das, was ihr vor zehn Jahren passiert war und sie schwer traumatisiert hatte. Auch die anderen Figuren in dem Buch fand ich teilweise dann sehr befremdlich. Hier wären die hochschwangere Chefin (die weiterhin fleißig rauchte) und zwei männliche Kollegen zu nennen, ein extremer Speiseeisfan und ein hinterhältiger Mobber.

Ungefähr in der Mitte des Buches tat Emma dann etwas so Abstruses, dass ich ab dem Zeitpunkt das Buch einfach nur noch in die Ecke pfeffern wollte. Ich fand sie als Person von da an völlig unglaubwürdig. Keine Ahnung, was sich das Autorenduo Astrid Ule und Eric T. Hansen dabei gedacht hat. Nun wollte ich lediglich noch die Auflösung wissen. Doch leider ergaben sich nur noch Dinge, die ich schon aus etlichen anderen Thrillern kannte, es gab keine wirklichen Überraschungen mehr. Selbst die Auflösung überzeugte nicht, es war alles ziemlich vorhersehbar. Sehr schade.

Fazit: Interessante, zu Beginn sehr spannende Story mit nervender Hauptperson. Gelungenes Cover.