Rezension

Interessanter Auftakt, der Lust auf mehr macht

Cocoon - Die Lichtfängerin - Gennifer Albin

Cocoon - Die Lichtfängerin
von Gennifer Albin

Adelice hat sie – die Gabe. Sie kann das Gewebe des Lebens flechten und einzelne Fäden miteinander verweben oder auch entfernen und so das Schicksal bestimmen. Doch diese Gabe ist gefährlich und so setzen ihre Eltern alles daran, dass sie unentdeckt bleibt. Doch die Gilde wird durch einen Fehltritt von Adelice auf sie aufmerksam, der Fluchtversuch der Familie schlägt fehl und schon bald befindet Adelice sich in einer neuen Welt, um den sie jedes andere Mädchen beneiden würde. Eingesperrt in dieses neue Leben im puren Luxus stellt sie sich quer und hat nur einen Gedanken: Der Kampf um ihre Freiheit…

„Cocoon – Die Lichtfängerin“ ist der gelungene Auftakt einer neuen Reihe, die sowohl dystopische als auch fantastische Elemente in sich vereint. Die Grundidee fand ich von Beginn an sehr interessant, jedoch habe ich nicht alles sofort verstanden und war an mehr als nur einer Stelle plötzlich ein wenig verwirrt. Vielleicht lag es daran, dass in kurzen Abschnitten oft sehr viel auf einmal passierte, es jedoch auch längere Passagen gab, die eher weniger spannend waren. Mit gemischten Gefühlen las ich die ersten 100 Seiten und wusste bis dahin nicht, was ich von dem Buch halten sollte. Inhaltlich begegnen dem Leser viele bekannte Elemente, die Gennifer Albin aber geschickt miteinander verwebt und so eine ganz neue Welt schafft. Insgesamt hat es mir gut gefallen, vor allem der Schluss hat mich sehr neugierig auf die Fortsetzung gemacht.

An die Charaktere musste ich mich ehrlich gesagt erst gewöhnen. Zwar konnte ich mich meist ganz gut in Adelice hineinversetzen, aber manchmal hatte ich doch auch meine Schwierigkeiten ihre Handlungen nachzuvollziehen. Man merkt als Leser einfach sofort, dass sie nicht in ihr neues Leben passt und da sie dieses auch nicht so leben will, wie vorgeschrieben, macht sie definitiv sympathisch.
Bis dahin hat Adelice jedoch vom anderen Geschlecht getrennt gelebt und nun tauchen gleich mehrere „junge“ Männer in ihrem Leben auf. Darunter befinden sich auch zwei Jungen, zu denen sie sich hingezogen fühlt – das scheint mittlerweile ein typisches Element in Jugendbüchern zu sein. Doch zum Glück ist die „Dreiecksbeziehung“ nicht wirklich der Hauptbestandteil des Geschehens.
Daneben gibt es noch einige andere Charaktere in dem Buch zu entdecken – sei es Freund oder Feind – und einige von ihnen nehmen wichtige Rollen im Laufe der Handlung ein.

Der Schreibstil von Gennifer Albin hat mir wirklich sehr gut gefallen. Sie schreibt flüssig und klar, sodass der Leser schnell in die Welt eintauchen kann. Trotzdem fehlte mir zum Teil ein wenig Spannung und auch einige Fragen sind unbeantwortet geblieben. Richtig packend wurde es erst nach der Hälfte und gerade der Schluss war unheimlich spannend geschrieben.

Gennifer Albin entführt uns mit „Cocoon – Die Lichtfängerin“ in eine neue Welt. Als Auftakt einer Trilogie ist dieses Buch insgesamt sehr gelungen, endet es doch gerade an der spannendsten Stelle und macht so neugierig auf die Fortsetzung. Abzüge gibt es, weil die Handlung doch erst einmal ein wenig braucht, um ins Rollen zu kommen. Dennoch freue ich mich schon auf den nächsten Band, wohl gerade wegen dem fiesen Cliffhanger. Empfehlenswert!