Rezension

Interessanter Einblick in das Leben und die Schicksale ganz unterschiedlicher afrikanischer Frauen

Woza Sisi - Margit Maximilian

Woza Sisi
von Margit Maximilian

Bewertet mit 4 Sternen

Die Autorin des Buches Margit Maximilian ist seit 1995 ORF-Redakteurin im Außenpolitkressort der "Zeit im Bild", der Fernsehnachrichtensendung des österreichischen Rundfunks. Maximillian berichtet als "Afrika-Spezialistin" aus vielen Kriegs- und Krisengebieten. Für dieses Sachbuch war sei mehr als ein halbes Jahr lang allein quer durch Afrika unterwegs und traf bei ganz unterschiedliche, aber immer wieder interessante Frauen, deren Schicksal bewegt und mehr als erzählenswert ist.

In diesem Buch stellt sie nun 10 dieser Frauen aus 10 Ländern in Süd-, Ost- und Westafrika vor und bringt sie dem interessierten Leser näher. Erzählt wird über den Lebensweg und die Erfahrungen der Frauen. Oft haben sie keine einfache oder schöne Vergangenheit hinter sich, Leid, schwierige Familienverhältnisse, Gewalt oder Armut sind sie begegnet, trotzdem verfügen alle über eine ganz enorme Tatkraft, Mut und Energie, die sie ihr Schicksal meistern ließen und sich oft als Leitfiguren für ihre Geschlechtsgenossinnen darstellen.

Das Buch hat mir ganz gut gefallen, auch wenn  manche Frauen und ihr Leben mich nicht so ansprachen oder erstaunten, sei es z. B. eine Bildhauerin mit ihrer Kunst. Sicherlich ist jede der Frauen eine besondere Persönlichkeit und hat im Hinblick auf die Situation und die Schwierigkeiten in ihrem Land schon Erstaunliches geleistet. Es ist toll, daß die Autorin und der Verlag diesen Frauen ein Buch widmet und uns das Leben einer Welt, die uns Westeuropäern doch so vollkommen fremd ist, näherbringt und uns auch nachdenklich werden lässt und hoffentlich unser Leben mit den vergleichweise nichtigen Problemen mehr wertzuschätzen weiß. Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich, doch manchmal fand ich das Erzählte ein wenig sprunghaft, allerdings wäre es sicher auch schwierig gewesen, jeden Lebensweg zu ausführlich zu beschreiben und dies hätte weniger Raum für die anderen Frauenproträts gelassen. Alles in allem also doch recht gelungen.