Rezension

Interessanter erster Band

Sturmvogel - Die Rosenkriege 01 - Conn Iggulden

Sturmvogel - Die Rosenkriege 01
von Conn Iggulden

Bewertet mit 5 Sternen

1443: England hat mit Henry VI. einen schwachen und kranken König. Um eine längere Waffenruhe mit Frankreich zu erreichen, soll Henry VI die französische Adelige Margaret von Anjou heiraten, außerdem wird England Anjou und Maine an die Franzosen abtreten, letzteres sehr zum Missfallen der dort mittlerweile ansässigen englischen Siedler.

 

Der Roman ist der erste Teil einer Trilogie um die Rosenkriege, eine Zeit, die mir nicht ganz so geläufig ist. In diesem Band werden zunächst eine ganze Reihe Charaktere eingeführt und die Gründe für die Rosenkriege aufgeführt. Der Autor erzählt aus mehreren Perspektiven, so dass man als Leser nicht nur den Part der wichtigen historischen Personen, wie z. B. Margaret und Henry kennen lernt, sondern z. B. auch den der englischen Siedler im Anjou und Maine.Als Leser wird man so umfassend informiert und lernt verschiedene Beweggründe kennen. Die Perspektivewechsel tragen zudem zur Spannung bei. Ich persönlich mag es sehr, die Handlung aus verschiedenen Sichtweisen nahegebracht zu bekommen und hatte somit keine Probleme, dem roten Faden zu folgen.

 

Alle Charaktere werden dem Leser gut nahe gebracht und wirken authentisch. Dem Thema entsprechend gibt es eine Reihe von Schlachten, die entsprechenden Szenen sind interessant und von der Länge her genau richtig, ich bin normalerweise kein großer Freund solcher Szenen, hier habe ich sie aber interessiert gelesen. Conn Iggulden erzählt flüssig und macht es einem schwer, den Roman aus der Hand zu legen.

 

Der Autor hat gut recherchiert und wie es sich für einen guten historischen Roman gehört, finden sich auch hier Karten, Stammbäume und ein Personenregister (in dem aber leider nicht kenntlich gemacht wurde, wer historisch belegte und wer fiktive Person ist), zudem hat Conn Iggulden ein umfangreiches Nachwort geschrieben, in dem er auf Fakten und Fiktion eingeht und auch auf seine Gründe, warum er hin und wieder von den Fakten abgewichen ist. Solange ich erfahre, wo es Unterschiede gibt, und diese nicht zu gravierend sind, gestehe ich Autoren durchaus eine dichterische Freiheit zu, die es ihnen erlaubt, die Tatsachen an ihre Geschichte anzupassen, so dass mich die Abweichungen nicht weiter gestört haben.

 

Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich empfehle ihn gerne an Genrefans. Dem Autor ist es gelungen, historische Tatsachen und gut gezeichnete Charaktere mit einer interessant erzählten Handlung zu verknüpfen. Die beiden weiteren Teile der Trilogie werde ich auf jeden Fall auch noch lesen.