Rezension

Interessanter Jugendroman,in dem Musik mal aus einer anderen Perspektive betrachtet wird...

Lost Boy - Johannes Groschupf

Lost Boy
von Johannes Groschupf

Bewertet mit 4.5 Sternen

Inhalt:
Der 18 jährige Lennrat wacht am Bahnhof in Hamburg auf. Er hat keinerlei Erinnerung daran wo er herkommt und wie er dahin gekommen ist. Orientierungslos, mit 5 € in der Tasche und mit vielen unbeantworteten Fragen gelingt es ihm auf dem Fischmarkt Kontakt zu dem Marktschreier Werner zu knüpfen,der ihm vorübegehend einen Hilfsjob und Übernachtungsmöglichkeit anbietet. Auf dem Markt lernt er Jule kennen,mit der er sich auf die Suche nach seiner Identität macht,die ihn in die Untergrundszene Berlins führt...

Meine Meinung:
Zuerst hat mir das Cover sehr gefallen und ist passend zu der Geschichte gestaltet,was ich persönlich immer ansprechend finde. Der Schreibstil ist sehr flüssig geschrieben,so dass man sehr gut durch die Geschichte fliegt. Was mir ganz besonders gefallen hat ist,dass zum einen sowohl der "Hamburgflair" als auch der "Berlinflair" unheimlich gut und sehr atmosphärisch rüberkam. Ich konnte mir die Szenen bildlich gut vorstellen. Lennart war mir sympathisch wobei ich ihn doch manchmal (vielleicht auch seinem Alter geschuldet) etwas naiv fand. Vor allem Jule fand ich als Protagonistin sehr passend in ihrer Rolle.
Man merkt während des Lesens,dass der Autor sich sehr intensiv mit der Thematik Auswirkungen von Musik und Amnesie auseinandergesetzt und insgesamt ein außergewöhnliches,gutes Jugendbuch,welches an manchen Stellen noch ausbaufähig wäre, geschrieben hat. Ich habe es gerne gelesen und kann es weiterempfehlen,vergebe 4,5 Sterne!

Autor:
Johannes Groschupf, 1963 in Braunschweig geboren, studierte Germanistik, Publizistik und Amerikanistik. Heute lebt er als freier Journalist in Berlin und schreibt für Die ZEIT, die FAZ, den Tagesspiegel, die Berliner Zeitung u.a. Er hat bereits zwei Romane für Erwachsene veröffentlicht und erhielt 1999 den Robert-Geisendörfer-Preis für das NDR-Feature „Der Absturz“.
(Quelle:www.oetinger.de)