Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Interessanter Krimi, wenn jedoch in weiten Teilen recht spannungsarm

Gefährliche Ernte - Yann Sola

Gefährliche Ernte
von Yann Sola

Bewertet mit 4 Sternen

Dieser Krimi spielt an der malerischen Cote Vermeille, im südwestlichsten Zipfel Frankreichs gelegen. Dort ist gerade Sommer und die Ferien haben begonnen. Sehr zum Leidwesen des Genussmenschen und Schlitzohrs Perez, der sich mit den Touristen und dementsprechenden Staus in seinem pittoresken Heimatort Banyuls-sur-Mer, einem Städtchen an der Küste, herumplagen muß. Perez ist ein harmloser Delikatessenschmuggler, der aber auf seine Kosten kommt. Wenn er es auch in steuerlichen Dingen nicht so ehrlich meint, so hat er doch das Herz auf dem rechten Fleck. Derzeit plagen ihn Sorgen bezüglich seiner erwachsenen Tochter, die sich in den Kopf gesetzt hat, zu heiraten. Leider ist ihre Wahl jedoch nicht die erste Wahl ihrer Mutter und diese verlangt vehement von Perez, dagegen etwas zu unternehmen. Als wäre das nicht schon Stress genug für Perez, so kommt es noch schlimmer für ihn. Im Weinberg seines Vaters wird eine Leiche gefunden. Antonio, Perez Vater, nimmt diese Angelegenheit sehr mit und bald schon ahnt, Perez, warum es seinen Vater so hart getroffen hat, denn auch er kannte den Toten und dieser Tote teilte mit Perez und seinem Vater ein Geheimnis. Ist dieses Geheimnis, das den Erfolg von Perez' Geschäften ausmacht, nun in Gefahr? Perez ist gezwungen, auf eigene Faust zu ermitteln, ehe die Polizei bei ihren Schnüffeleien im Weinberg zu viel von seinen Geschäften mitbekommt...

Dies war schon der 2. Fall um den Gelegenheitsdetektiv Perez aus Südwestfrankreich, jedoch mein erster Krimi mit ihm. In die Handlung lässt sich problemlos ohne Kenntnis des ersten Bands einsteigen. Die Gegend und die Landschaft und Perez verwandtschaftliche und freunschaftliche Beziehungen werden gut beschrieben. Man sieht die Gegend förmlich vor sich und es entstand ein stimmiges Bild. Die Figur des Perez ist wirklich interessant angelegt. Ein Ermittler, der nicht ganz so ehrlich ist, ein schlauer Fuchs, der aber ansonsten ehrbare, moralische Ansichten hat und ein echter Kumpel ist. Der Krimi als solcher war ebenfalls gut ausgedacht, jedoch lässt sich die Spannung arg vermissen. Erst gegen Ende nimmt die Handlung soweit an Fahrt auf, daß man das Buch dann wirklich nicht mehr aus der Hand legt. Doch über 2/3 des Buches plätschert das Geschehen leider recht beschaulich vor sich hin und dies auch ohne bedeutsame Nebenhandlungen, die vielleicht fesseln könnten. Dennoch werden viele aktuelle und ernste Themen angesprochen, die wirklich gelungen in den Krimi eingeflochten worden.