Rezension

Interessanter Roman aus Haiti

Die Götter reisen in der Nacht - Louis-Philippe Dalembert

Die Götter reisen in der Nacht
von Louis-Philippe Dalembert

Bewertet mit 5 Sternen

Ausgerechnet er, der in Haiti aufgewachsen ist, hat keine Ahnung von Voodoo. In New York nimmt er zusammen mit seiner ebenfalls haitianischen Freundin an einer Voodoo -Zeremonie teil, fremdelt aber und findet keinen Zugang zur Gemeinschaft.
Während seine Freundin zu Hause sauer einschläft, blickt der Protagonist auf seine Kindheit in Haiti zurück. Er wuchs bei seiner pfingstgläubigen Großmutter auf, die ihm jeden Kontakt zum "Teufelszeug " Voodoo verbot. Der Leser taucht ein in eine Reihe von Erinnerungen, in denen der Protagonist trotz der Verbote mit der Kultur, die ihn umgibt, in Kontakt kommt, dabei aber immer ein Außenseiter, oder, wie er sich selbst nennt, ein "Unschuldslamm", bleibt.

Da ich selbst nicht die geringste Ahnung von dieser Religion habe, konnte ich aus diesem Buch ziemlich viel darüber lernen. Auch der Schreibstil und die Übersetzung haben mir gefallen. Schön fand ich auch, dass die Episoden aus der Kindheit in kleinen Häppchen serviert werden, so konnte ich immer mal wieder zwischendurch ein Kapitel lesen.