Rezension

Interessanter, spannender und zum Nachdenken anregender Roman

Der Brief
von Carolin Hagebölling

Bewertet mit 5 Sternen

Marie ist Anfang 30, lebt mit ihrer Freundin Johanna glücklich in Hamburg, als ein Brief ihrer Schulfreundin Christine ihr Leben auf den Kopf stellt. Denn der Brief ist nicht nur an Marie in Paris adressiert, er setzt auch noch ein ganz anderes Leben der Protagonistin voraus. Auch glücklich, aber mit einem gewissen Victor in Paris.
So harmlos es beginnt, so erschreckend geht es weiter, denn es tauchen immer neue Briefe auf - auch an Christine und Maries Eltern adressiert, angeblich von Marie geschrieben.

Marie macht sich auf den Weg nach Paris, um ihr "anderes" Leben dort zu erkunden. Und nichts bleibt, wie es war...

Auf 224 Seiten erzählt Carolin Hagebölling sehr spannend eine Geschichte über die Wahrheit oder wie schwierig es manchmal ist, herauszufinden, was das genau ist.

Als Leser ist man von der ersten Seite an mittendrin und fragt sich während der ganzen Lektüre, in welches Leben Marie gehört. Ich war hin- und hergerissen und weiß bis jetzt nicht, was ich mir für die sehr sympathische Journalistin wünsche.

Das Ende hat mich begeistert - weil ich noch eine Weile über das Buch und das Spiel mit Realitäten nachdenken konnte.

Nicht nur das Cover, halb Hamburg - halb Paris, sondern auch das wunderbare Design passen prima zur Handlung und zur allgemeinen Stimmung des Buchs. Es passt einfach alles.

"Der Brief" ist ein toller, Spaß machender Roman, der durch tolle Charaktere und eine bis ins Detail durchdachte Handlung begeistert.