Rezension

Interessantes Gedankenspiel

Frankfurter Schattenjagd - Dieter Aurass

Frankfurter Schattenjagd
von Dieter Aurass

Bewertet mit 4 Sternen

Der Autor entführt uns in eine Welt, wie ich sie hoffentlich nie erleben werde. Die Katastrophe von Tschernobyl hat entsetzliche Ausmaße angenommen und eine Flüchtlingswelle nie gekannter Größe ausgelöst. Europa wird von den vor der Apokalypse fliehenden Menschen überrannt, Hunger, Seuchen und Wohnungsnot sind die Folgen. Die Geschichte spielt nach diesen Ereignissen. Die Bevölkerung Frankfurts ist international. Die ethnischen Gruppen haben sich gemischt. Es herrscht  friedliche Koexistenz. Aber die Verbrechenbanden sind weiterhin aktiv über die Russenmafia bis hin zu den Tiraden. dann kommt es zu grausamen Morden an Mitgliedern der mongolischen Banden. Droht ein neuer bandenkrieg oder ist es die Tat eines Psychopathen. Die internationale Truppe um Kommissar Xaver Xing nimmt die Ermittlungen auf. Im laufe der Nachforschungen kristallisiert sich heraus, dass es sich um einen Rachefeldzug handelt und Hinweise verdichten sich, dass Mitarbeiter der Polizei darin verwickelt sind. Da jeder Kollege von Xing ein schlimmes Schicksal hinter sich hat, scheint jeder verdächtig.
Die Handlung lebt vom "Was wäre wenn ". Der Autor schildert eindringlich, wie sich die Katastrophe und ihre Folgen abgespielt haben könnte und bietet nachdenkenswerte Lösungsansätze an. Die Krimihandlung selbst ist die klassische Katz- und Maussituation, in der die Gejagten immer einen Schritt voraus sind. Thematisiert wird die Frage "Kann Selbstjustiz gerechtfertigt sein ?"Die Antwort überlässt der Autor dem Leser und vermeidet damit die Moralkeule. Insgesamt war die Geschichte spannend und die Ermittlungstruppe, in der jeder seine Besonderheiten hat, sympathisch. Was mich etwas gestört hat, ist die Liebesgeschichte zwischen Xing und der schönen Lilith. Für mich nimmt sie zu breiten Raum ein. Vielleicht wollte der Autor damit auch ein Zeichen der Hoffnung setzen.
 

Kommentare

hobble kommentierte am 01. Mai 2018 um 06:08

Klingt interessant