Rezension

Irische Version von Columbo - sehr cool

Der katholische Bulle - Adrian McKinty

Der katholische Bulle
von Adrian McKinty

Bewertet mit 5 Sternen

Wer immer schon mal irisches Sodabrot essen wollte, der sollte unbedingt zu „Der katholische Bulle“ greifen. Gefühlt gibt es das nämlich zu jeder nur erdenklichen Mahlzeit. Erst wollte ich unbedingt wissen, was genau das für ein Brot ist, dann hatte ich ein Pfützchen auf der Zunge und zum Schluss – Chefkoch.de-sei-Dank – habe ich mir das Rezept schon mal ausgedruckt.

Der Roman selbst hatte eine ähnliche Wirkung auf mich: Band 2 ist schon auf dem Kindle. Sean Duffy bei der Arbeit zu begleiten war einfach ein großartiges Erlebnis. Kleine Frage da, mal hier gucken, erstmal was essen und natürlich nicht zu vergessen: Trinken ist wichtig. „Wir fuhren aufs Revier zurück. Ich goss mir einen Johnnie Walker ein, das Übliche, um den Bürotee aufzupeppen. Johnnie Walker im Tee, Jim Beam im Kaffee. In dieser Gegend schlug jeder seine Zelte am Whiskyfluss auf.“ Und weil wir uns 1981 in Belfast befinden, schaut Duffy vor jeder Fahrt unters Auto, um die eventuell versteckte Autobombe rechtzeitig zu entdecken. Oder er fährt erstmal los und schaut dann 500 m später. Auf jeden Fall ist die Gegend speziell.  „Milebush Tower war noch einer dieser schissfarbenen viergeschossigen Betonblöcke, die in den Sechzigern und Siebzigern in den Sozialghettos von Ulster errichtet worden waren. Die Häuser waren feucht, kalt und anscheinend absichtlich lieblos. Wenn man sich den Schlüssel abholte, gab einem das Wohnungsbauamt wahrscheinlich auch gleich ein Informationsblatt über Selbstmord dazu.“ Duffy, ein wirklich sympathischer Kerl mit einem ausgesprochen schrägen Witz. Und gerade als ich dachte: „Mensch, genau so ein Typ wie Columbo.“, meinte Sean Duffy: „Im Hinausgehen warf ich ihm, ganz Columbo, noch eine Frage hin.“ Wir zwei sind ab heute ein Team. Es würde mich doch nicht wundern, wenn ich ganz schnell den Anschluss an den aktuellen Teil finden würde. ;-) Unbedingte Leseempfehlung!