Rezension

„Islamkritik bedeutet mitnichten, Muslime anzugreifen, sondern Schutz vor seinen menschenverachtenden Auswüchsen, die sich gegen Frauen, Homosexuelle, gegen eigenständig Denkende und sogenannte Ungläubige richten – also auch gegen Millionen von Muslimen

Der islamische Kreuzzug und der ratlose Westen - Samuel Schirmbeck

Der islamische Kreuzzug und der ratlose Westen
von Samuel Schirmbeck

Bewertet mit 5 Sternen

Samuel Schirmbeck, Der islamische Kreuzzug und der ratlose Westen, Orell Füssli 2017, ISBN 978-3-280-05636-6

 

In diesem Buch legt der langjährige und erfahrene ARD-Journalist Samuel Schirmbeck, der die islamischen Länder und den Islam von innen kennt wie kaum ein zweiter, seine schon in seinen beiden FAZ- Artikeln „ Die Linke im Muff von tausend Jahren“ (Februar 2015) und „Sie hassen uns“ (Januar 2016) geäußerte Kritik am gegenwärtigen Islam und der Reaktion der westlichen Länder und seiner Öffentlichkeit in einer großen Ausführlichkeit dar.

 

In vielen Beispielen aus den letzten Jahren und mit einer beißenden Kritik an führenden Politikern der Linken und der Grünen in Deutschland, weist er nach, wie ratlos und verharmlosend diese die wahren Absichten der Islamisten verkennen.

 

Eine radikale Islamkritik fordert er und gibt mit seinem Buch dafür ein gutes Beispiel. Er diskutiert auch die Probleme einer solchen selbstbewussten Islamkritik,  weil sie besonders in Deutschland im Verdacht des Rassismus und Fremdenhasses steht. Die aktuellen Vorgänge und diplomatischen Konflikte im Vorfeld der Abstimmung über die neue türkische Verfassung zeigen, wie wichtig Schirmbecks Thesen sind.

Er betont gegen seine Kritiker: „Islamkritik bedeutet mitnichten, Muslime anzugreifen, sondern Schutz vor seinen menschenverachtenden Auswüchsen, die sich gegen Frauen, Homosexuelle, gegen eigenständig Denkende und sogenannte Ungläubige richten – also auch gegen Millionen von Musliminnen und Muslimen.“

 

Eine kritische Öffentlichkeit im Westen darf nicht sofort beim Vorwurf der Islamophobie (neben seiner Faschismus- und Nazikeule ist das der Lieblingsvorwurf von Erdogan) zurückweichen und sich ducken. Immer wieder deutlich machen, dass es nicht gegen den Islam als solchen geht, sondern um seine Auswüchse und seine Weigerung, ähnlich wie vor Jahrhunderten die Christen mit der Bibel, auch eine historisch-kritische Lektüre der eigenen Traditionen zuzulassen, dazu wird und kann dieses Buch helfen.