Rezension

Island und seine Pferde

Verlass dich auf mich, morgen komme ich wieder - Lin Hallberg

Verlass dich auf mich, morgen komme ich wieder
von Lin Hallberg

Bewertet mit 4 Sternen

Als Johanna 5 Jahre alt war, ist ihre Mutter mit ihr in einer Nacht- und Nebelaktion aus Island nach Schweden gegangen. Weg von ihrem Vater, den Großeltern und dem Fohlen, das Johanna bekommen sollte.

In Schweden wächst sie zur Teenagerin heran, liebt Pferde, vor allem ihr Pflegepferd Kasper. Als Kasper stirbt verliert Johanna den Boden unter den Füssen, stellt alles in Frage, trifft die falschen Freunde, verfällt in eine Art Depression. Ihre Mutter weiß sich keinen Rat mehr und schickt Johanna zu ihrem Vater nach Island zurück.

 

Bisher wusste ich sehr wenig über Island, die Autorin schafft es aber sehr gut, dem Leser die Landschaft und vor allem die zum Teil sehr kauzigen Einwohner näher zu bringen. Wenn mir auch der Schreibstil, gerade im ersten Teil des Buches etwas holprig vorkommt. Entweder hatte ich mich irgendwann daran gewöhnt, oder aber ab dem Zeitpunkt, wo Johanna nach Island kommt, hat sich auch der Schreibstil verändert…

Johannas innere Zerrissenheit wird ebenfalls sehr authentisch beschrieben. Die Vorwürfe, die sie ihrer Mutter, aber auch ihrem Vater macht und die Veränderungen, die Johanna durchmacht, sind durch die Erzählung in der Ich-Perspektive bestens nachvollziehbar.

 

Ich gehöre sicherlich nicht mehr in die Zielgruppe eines Jugendbuches und bin auch kein Pferdenarr und trotzdem habe ich dieses Buch gerne gelesen und kann es uneingeschränkt weiterempfehlen. Ein Buch über das Suchen und Finden der eigenen Identität.