Rezension

Isoliert

Isoliert
von Åsa Avdic

Bewertet mit 4 Sternen

Schweden im Jahr 2037: Anna Francis bekommt das Angebot, eine Gruppe von möglichen Anwärtern für einen hochdotierten Post im geheimnisvollen RAN-Projekt zu beobachten. Dazu werden Anna und die sechs Personen auf die einsame Insel Isola gebracht. Annas dortige Aufgabe ist es, ihren Tod zu inszenieren, um die Testpersonen aus dem Verborgenen zu beobachten. Doch dann gibt es eine Tote und Anna muss sich entscheiden, ob sie in ihrem sicheren Versteck bleibt oder sich den anderen zu erkennen gibt.

Mir gefiel der Thriller prima und ich hatte spannende Lesestunden.
Der Einstieg gelang mir nicht gut, da die ersten Szenen von namenlosen Personen handelten. Das konnte ich daher nicht richtig zuordnen. Danach gab es jedoch Überschriften, teils mit Namen, so dass ich gut zurecht kam. Nach dem etwas holprigen Start wurde es dann schnell spannend und die Geschichte hatte mich gefesselt.
Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig, dabei auch bildhaft, so dass ich das Buch ratz fatz fertig gelesen hatte.
Anna lernt man recht gut kennen. Ihre Vergangenheit und ihre traumatischen Erlebnisse werden nach und nach beschrieben, ebenso wie ihre familiäre Situation mit ihrer Tochter und ihrer Mutter. Ich konnte mir von ihr somit ein gutes Bild machen.
Auch in Henry, einen der Teilnehmer, der Anna bereits vorher bekannt war, gibt es einen relativ guten Einblick. Dennoch bleibt er, wie auch die anderen Teilnehmer, geheimnisvoll und nicht wirklich durchschaubar.
Die weiteren Teilnehmer werden eher oberflächlich beschrieben, so dass sie recht unscheinbar blieben. Das störte mich allerdings nicht, da sie keine Hauptrollen spielten.
Die Story hat mir gut gefallen und ich hatte alles bestens vor Augen. Auch die düstere und einsame Atmosphäre auf Isola kam sehr gut bei mir an. Als die Teilnehmer einer nach dem anderen verschwanden, war ich verunsichert, was dahinterstecken könnte. Wurden sie umgebracht? Oder irgendwo eingesperrt? Und wer von ihnen spielt welche Rolle? Ich war wirklich sehr gespannt. 
Zwischen den Geschehnissen auf Isola gibt es immer wieder Einschübe von Verhören, die zeitlich kurz nach Isola stattfinden. So werden die wahren Hintergründe und Zusammenhänge dem Leser Stück für Stück präsentiert.
Am Ende bleiben bei mir noch ein paar Fragen offen, was ich schade fand, denn die Antworten hätten das Buch abgerundet.

Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen und ich könnte mir auch eine Verfilmung sehr gut vorstellen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.