Rezension

Ist die Liebe eine Krankheit? Lesenswert...

Amor-Trilogie 01. Delirium - Lauren Oliver

Amor-Trilogie 01. Delirium
von Lauren Oliver

Bewertet mit 4.5 Sternen

"Liebe. Die gefährlichste aller Krankheiten. Sie endet auf jeden Fall tödlich, ob man sie hat oder nicht.
Aber das stimmt nicht ganz.
Der Verdammende und der Verdammte. Der Henker; die Klinge; die Begnadigung in letzter Minute; der keuchende Atem und der gewölbte Himmel über einem und danke, danke, danke, lieber Gott.
Liebe: Sie bringt dich um, aber sie rettet dich auch."

Die Liebe zählt als tödliche, auszurottende Krankheit. Deshalb wird den Menschen im Alter von 18 Jahren ein operativer Eingriff unterzogen, der sie immun gegen die Amor Deliria Nervosa machen soll. Die Kranken, die Invaliden und Infizierten werden gnadenlos bekämpft und bestraft. Der 17-Jährigen Lena steht diese Heilung kurz bevor. Seit ihrer frühester Kindheit lebt sie mit ihrer besten Freundin Hana nach den strengsten Regeln der Gesellschaft, doch dann lernt sie Alex kennen und plötzlich erkennt sie, dass das einzige, wofür es sich zu Leben lohnt, die Liebe ist.

Lauren Oliver hat einen schönen flüssigen Schreibstil und kann sich gut ausdrücken. Sie schreibt sehr poetisch und detailliert, sodass alle Sinne des Lesers angesprochen werden. Im Gegensatz zu anderen Lesern, die den Schreibstil bemängeln, mag ich ihn ganz besonders.
Sehr erschreckend finde ich die dargestellte Welt, in der es keine Liebe gibt, jedoch sind die Symptome der Liebe ganz witzig dargestellt: Appetitlosigkeit, Angstzustände, Herzrasen, Schlaflosigkeit und bipolare Störung.
Lena ist am Anfang das Mädchen, das sich die Regierung wünscht. Sie hält sich strikt an die Regeln der Gesellschaft. Als sie den etwas älteren Alex kennen lernt wird sie viel selbstbewusster und fängt an verbotene Sachen zu machen.
Die Spannung hält sich im Buch sehr zurück und baut sich erst in der zweiten Hälfte wirklich auf. Doch man merkt, dass Spannung keine Bücher machen. Das Buch fesselte mich durch die Handlung und die sympatischen Charaktere.
Das Ende ist ein Cliffhanger und hochdramatisch, und man kann es kaum erwarten, die Fortsetzung "Pandemonium" in der Hand zu halten.